Flüchtlinge in Swisttal Dorfhäuser als Unterkünfte

SWISTTAL · Die Gemeinde Swisttal wird ab der nächsten Woche für die Unterbringung von Flüchtlingen auf Dorfhäuser zurückgreifen müssen. Als erstes wird das Dorfhaus in Straßfeld in der kommenden Woche belegt werden.

 Ab der kommenden Woche wird das Dorfhaus in Straßfeld zur Flüchtlingsunterkunft umgerüstet.

Ab der kommenden Woche wird das Dorfhaus in Straßfeld zur Flüchtlingsunterkunft umgerüstet.

Foto: FUSS

Schon für kommenden Montag, 7. Dezember, 19.30 Uhr, lädt die Gemeinde deshalb zu einer Bürger-Info-Veranstaltung ins Dorfhaus ein. Danach wird das Dorfhaus für die Flüchtlingsunterbringung hergerichtet und belegt.

Die Fraktionen im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss (HFB) sind notgedrungen, wie sie betonten, dem Dringlichkeitsantrag der Verwaltung zu einem Vorratsbeschluss mit einer Priorisierung der Belegung von Dorfhäusern und kleinen Turnhallen einstimmig bei einer Enthaltung gefolgt, damit die Verwaltung kurzfristig reagieren kann.

Gertrud Klein (CDU) fürchtete "Gegenwehr" aus den Ortschaften und trug deshalb den Beschluss nicht mit. Es sei wichtig, das dörfliche Leben nicht in erheblichem Maß zu beeinträchtigen. Auch Tobias Leuning (SPD) teilte ihre "Bauchschmerzen" und betonte, es sei wichtig, immer Perspektiven aufzuzeigen.

Containerlösungen werden frühestens zum Jahresende möglich sein

Die Situation machten Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Fachbereichsleiter Armin Wallraff deutlich: In den vergangenen zwei Wochen ist die Zuweisung von Flüchtlingen an die Gemeinde Swisttal auf jeweils 20 Personen gestiegen. Alle entsprechenden Liegenschaften und Wohnungen sind bereits vollständig belegt. Das Gebäude Kölner Straße 105 in Heimerzheim wird erst zum Beginn des neuen Jahres vollständig zur Verfügung stehen. Containerlösungen werden frühestens zum Jahresende möglich sein. "Wir haben diese Liste erstellt, weil im Konzept festgelegt wurde, dass die Dorfhäuser vor den Schulturnhallen belegt werden sollen", sagte die Bürgermeisterin.

Wie Swisttals Pressesprecher Bernd Kreuer auf Anfrage erläuterte, soll das Dorfhaus Straßfeld nur vorübergehend in Anspruch genommen werden bis Unterbringungsmöglichkeiten in Modulbauweise auf der dort noch aus den 1990er Jahren vorhandenen Bodenplatte errichtet sind. Der Betrieb der Großtagespflege für Kinder in einem abgetrennten Gebäudeteil des Dorfhauses werde nicht beeinträchtigt. Dem Dorfhaus Straßfeld folgt in der Priorität das Schützenhaus Buschhoven, so Kreuer. Gespräche mit dem Sport- und Schützenverein Buschhoven sowie Ortsbesichtigungen der Verwaltung hätten zu dem Ergebnis geführt, dass das Schützenhaus sehr gut geeignet sei. Es sollen weitere Gespräche mit dem Verein geführt werden. Wenn diese scheitern, soll kurzfristig die Möglichkeit der Kündigung vor Vertragsende (30. Juni 2018) geprüft werden, so der einstimmige Beschluss des HFB. Den Schützen sollen durch Gespräche mit Nachbarvereinen Ausweichmöglichkeiten geschaffen werden.

Das unbürokratische Angebot von alternativen Ersatzräumen soll auch den Vereinen als Nutzer der Dorfhäuser gemacht werden, waren sich die Fraktionen einig. Karnevalsveranstaltungen könnten zum Beispiel in Sporthallen verlegt werden.

Die weiteren Schritte: Belegung der Dorfhäuser Morenhoven, Odendorf, Miel, Essig, der Turnhalle der Grundschule Heimerzheim und der Turnhalle der Grundschule Odendorf. Hinter der Alten Schule Dünstekoven sollen Wohncontainer aufgestellt werden. Zudem teilte die Bürgermeisterin mit, dass drei Wohncontainer hinter dem Rathaus in Ludendorf aufgestellt werden.

Der Priorisierung sei inhaltlich nichts entgegenzusetzen, stellte Karl-Heinz Peters (Die Swisttaler) fest. Für Monika Wolf-Umhauer (FDP) und Claus Nehring (BfS) war die Festlegung der Reihenfolge der Belegung das einzige, was die Fraktionen selbst in der Hand haben. Für die Ratssitzung am 15. Dezember, 17.30 Uhr, soll die Verwaltung noch eine Liste vorlegen, aus der die Aufnahmekapazitäten hervorgehen.

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