„Junge Klassik im Kunstraum“ in Bad Honnef Drei Freundinnen begeistern im Kunstraum mit Beethoven, Schubert - und einem Tango als Zugabe

Bad Honnef · Mit drei Musikerinnen, die trotz ihrer Jugend schon preisgekrönt sind, ist die Reihe „Junge Klassik im Kunstraum“ ins neue Jahr gestartet. Die Freundinnen Kei Kashiwabara (Violine), Antonia Mütze (Viola) und Clara Schmidek (Violoncello) teilen ihre Begeisterung für die Klassik und überzeugen beim Konzert in Bad Honnef mit herausragendem Können. Der nächste Konzertermin der Reihe steht ebenfalls fest.

Zu Gast bei „Junge Klassik im Kunstraum“: Kei Kashiwabara (v.l.), Antonia Mütze und Clara Schmidek.

Zu Gast bei „Junge Klassik im Kunstraum“: Kei Kashiwabara (v.l.), Antonia Mütze und Clara Schmidek.

Foto: Frank Homann

Die drei jungen Damen räumten bereits einige Preise ab wie den Sonderpreis für neue Musik beim „Beethoven Bonnensis-Wettbewerb“. Im vergangenen Jahr konzertierten sie als Amida-Trio mit dem Star-Oboisten Albrecht Mayer beim Würzburger Mozartfest. Nun feierte das Bad Honnefer Publikum der Reihe „Junge Klassik im Kunstraum“ Kei Kashiwabara (Violine), Antonia Mütze (Viola) und Clara Schmidek (Violoncello) und war begeistert vom Können dieses bereits so fabelhaft eingespielten Teams. Drei Freundinnen - ganz groß.

Mit Kompositionen von Ludwig van Beethoven (Streichtrio in G-Dur), Franz Schubert (Streichtrio in B-Dur) und Ernst von Dohnanyi (Serenade für Streichtrio in C-Dur) zogen die Künstlerinnen ihre Zuhörer in den Bann. Für den ausdauernden Applaus bedankten sie sich mit dem einschmeichelnden Titel „Por una cabeza“ aus dem Musikfilm „Tango Bar“.

Einfühlsahmer Tango als Zugabe

Der Tango-Sänger und -Komponist Carlos Gardel, einer der Größen des argentinischen Tangos, hatte es komponiert und dabei Mozart-Melodien einfließen lassen. Viel Beifall und weiße Rosen für die Musikerinnen nach diesem Schlusspunkt, der an die Tragik Gardels erinnerte, der wenige Tage vor der Film-Uraufführung in New York im Sommer 1935 zusammen mit dem Texter Alfredo Le Pera in Kolumbien bei einem Flugzeugunglück umkam.

Die Künstlerinnen waren aus Berlin angereist, wo sie das Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel-Bach besuchen. Während Kei Kashiwabara 2022 dort ihr Abitur ablegte, stehen Antonia Mütze und Clara Schmidek die Reiseprüfungen noch bevor. Gerade hatte Antonia Mütze die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Detmold bestanden, wo sie ab April bei Professor Diemut Poppen Viola studieren wird.

Die gebürtige Solingerin liebäugelt außerdem mit einem Zweitstudium in Violine. Bratsche spielt sie erst seit wenigen Jahren bei Marion Leleu, aber bereits mit vier hatte sie ersten Geigenunterricht; derzeit studiert sie dieses Fach bei Professor Johannes Kittel. Antonia Mütze stammt aus einer Musikerfamilie. Ihre Mutter ist Opernsängerin, der Vater Rechtsanwalt mit Geigenstudium.

Clara Schmidek (18) ist eine Klassenkameradin. Die Berlinerin wollte schon mit vier Jahren Cello spielen – und setzte sich gegen die Eltern durch, die trotz Musikbegeisterung die Tochter erst später starten lassen wollten. Sie studiert derzeit bei Zoé Cartier und wird sich im Sommer mehreren Aufnahmeprüfungen fürs Studium unterziehen.

Im März ist Pianist Nico Köhs zu Gast

Mit drei Jahren sah die Berlinerin Kei Kashiwabara (19), deren Eltern aus Japan stammen, einen Film mit einer Violinistin. Seither wollte sie Geige spielen und trat ihren ersten Unterricht bei einer japanischen Geigenlehrerin an. Auch sie studierte bei Professor Kittel am Gymnasium. Von daher kennen sich die drei ehrgeizigen Mädchen, die 2019 das Amida-Trio gründeten. Auch wenn sich mit dem Abschluss des Gymnasiums ihre Wege trennen sollten, wollen sie weiter gemeinsam auftreten. So wie jetzt in Bad Honnef, wo sie der von Ursula Mauritz initiierten Reihe eine weitere Sternstunde verschafften.

Das nächste Junge-Klassik-Konzert findet am Sonntag, 26. März, 17 Uhr, mit dem Pianisten Nico Köhs statt.

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