Bergkultur 2011 Drei Männer und ihre Lieder

Drei Männer, drei Liedermacher, drei Gitarren. Mit "Saitenwechsel" endete die Bergkultur 2011 in Heisterbacherrott.

 Beim Abschlusskonzert begeistern die Musiker mit ihren selbst komponierten Liedern.

Beim Abschlusskonzert begeistern die Musiker mit ihren selbst komponierten Liedern.

Foto: Frank Homann

Heisterbacherrott. Drei Männer, drei Liedermacher, drei Gitarren. Mit "Saitenwechsel" endete die Bergkultur 2011. Olaf Absalon hat als Lehrer an der städtischen Musikschule schon "dem halben Berg" das Gitarrenspiel beigebracht. Nun zeigte er, was er draufhat, wenn es um selbst komponierte Lieder geht.

Ebenfalls aus der eigenen Produktion stammten die Songs von Rainer Pätzold und Klaus Warnke. Die drei kannten sich vor ihrem Gemeinschaftsauftritt in der Emmauskirche noch nicht. Die Harmonie war schnell hergestellt: Zum Auftakt griffen sie gemeinsam in die Saiten.

Der Wiesbadener Klaus Warnke ist Freund von Bergkultur-Miterfinder Dietmar Willmann. In Heisterbacherrott hatte er nun seinen ersten Soloauftritt. "Ich bin total aufgeregt", gestand er. Von Lampenfieber war jedoch nichts mehr zu spüren, als er zum Warmspielen mit den beiden Kollegen das Lied Nummer eins anstimmte. Danach hatte jeder sechs Songs. Die vom Publikum eingeforderten Zugaben nicht mitgerechnet.

Ein Traum ging für die drei Musiker in Erfüllung: Sie stellten sich alle erstmals allein mit Liedern aus der eigenen Denkfabrik vor. "Ich bin beeinflusst von der Musik der 70er Jahre, Pop, Folk und auch das klassische Lied", sagte Warnke. Nach einem Bob-Dylan-Projekt vor drei Jahren wollte er mehr. Seither textet und komponiert der Programmierer.

"Aus dem Leben" holt sich Olaf Absalon (45) aus Bonn seine Themen. Er singt ausschließlich in deutscher Sprache. Die Musik begleitet ihn bereits seit seiner Jugend. "Melodien oder Motive für die Texte kommen mir manchmal beim Autofahren. Dann schreibe ich das schnell zu Hause auf. Manchmal ist ein Lied in drei Tagen fertig, manchmal dauert es ein Jahr."

Seit 2004 ist er Lehrer an der Musikschule Königswinter. Den Psychologen Rainer Pätzold (50) interessieren Menschenschicksale nicht nur beruflich, sondern auch bei seinem Hobby Musik. In den Liedern des Heisterbacherrotters ging's um Trennung, Abschied, aber auch um Hoffnung. "Ich erzähle Geschichten", erläuterte Pätzold, der seit seiner Kindheit Musik macht, sich nun aber erstmals traute, einen Soloauftritt hinzulegen. Und das in einem Kirchengebäude.

Unverwechselbare Stimmen, schöne Melodien: Bei Bergkultur wurden Schätze gehoben. Und Hausherr Pfarrer Burkhard Leh meinte: "Wir haben hier ein schönes Gebäude und sind froh, wenn es für solche Veranstaltungen genutzt wird." Für das Konzert wurde kein Eintritt genommen.

Die evangelische Kirche war ein weiteres Mal Schauplatz der Bergkultur. Den Erntedankgottesdienst gestaltete der Kammerchor Oberpleis mit Dirigent Pavel Brochin musikalisch. Von da aus konnten Fans gleich weiter in den "Thaddäustreff", wo Friedemann Spicker kurzweilig über Aphorismen sprach. Motto: "Über die Würze der Kürze."

Gewürzt wurde auch im Brauhaus Leddeköpp. Mit Angel Just wurde geschnippelt, geköchelt und gemeinsam gegessen. Eine Paella Valencia. Und nebenbei berichtete der "Chefkoch" den 15 Mitstreitern am Herd über die Geschichte dieser Speise. Und: "Gottes wunderbare Schöpfung" stellte Egbert Herold in Bildern und Texten in der Pfarrkirche Sankt Joseph vor. Georg Wagner unterlegte diese Ansichten mit Orgelmusik.

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