Dritter Fall von Schweinegrippe im Rhein-Sieg-Kreis

21-Jähriger Troisdorfer hat sich in Amerika mit Influenza-Erreger infiziert - Drei Verdachtsfälle nicht bestätigt

Dritter Fall von Schweinegrippe im Rhein-Sieg-Kreis
Foto: Holger Arndt

Rhein-Sieg-Kreis. Drei Personen im Kreis sind inzwischen nachweislich an der Amerika-Grippe, auch Schweinegrippe genannt, erkrankt. Neben einem Zwöljährigen aus Sankt Augustin und einem 42-jährigen Hennefer, hat sich sich auch ein 21-Jähriger aus Troisdorf bei einer USA-Reise mit dem Influenza-Erreger A/H1N1 angesteckt, wie der Kreis am Dienstag mitteilte.

"Auch in diesem Fall scheint es glücklicherweise bei einer milden Form der Erkrankung zu bleiben", sagte Erich Klemme, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Der junge Mann hat sich laut Kreisverwaltung auf einer Amerika-Reise mit dem Virus infiziert.

Der Fall stehe in keinem Zusammenhang mit dem erkrankten Schüler der Waldorfschule in Sankt Augustin-Hangelar, die der Kreis vorsorglich geschlossen hat. Von den ebenfalls am Montag bekannt gewordenen fünf Verdachtsfällen im Kreisgebiet haben sich inzwischen drei nicht bestätigt.

Die zwei anderen Fälle, die noch nicht abschließend untersucht seien, betreffen die Augustiner Waldorfschule, die nach Mitteilung des Kreises voraussichtlich noch bis Ende der Woche geschlossen bleibt. Gleich am Montag hatte Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher den Krisenstab der Verwaltung sowie die Feuerwehr zur Besprechung einberufen.

"Wir haben mit dem Kreisgesundheitsamt ein Lagebild entworfen, um über das weitere Vorgehen entscheiden zu können", erklärt Beigeordneter Marcus Lübken. Das Treffen sei ein reguläres Vorgehen im Zuge des "kommunalen integrierten Krisenmanagements" gewesen, das im Krisenfall bestimmte Standardabläufe vorsehe. Auf Beschluss des Krisenstabs habe die Stadt am Dienstag Schulen, Kindergärten und Altenheime informiert und ein Merkblatt zur Erkrankung versandt. Dieses steht auch auf www.sankt-augustin.de.

In der Kronen-Apotheke an der Hangelarer Kölnstraße ist das Auftreten der Amerika-Grippe im Ort kein großes Thema, sagt Apothekerin Susanne Lange. Vorsorglich hätten sie die Schubladen voll mit entsprechenden Medikamenten. "Wir sind bestens gerüstet, es gibt keinen Grund, panisch zu sein."

Auch Gisel Lietzan von der Alten Apotheke am Siegburger Markt beruhigt: Im Falle einer Pandemie erhielten alle Apotheken den nötigen Wirkstoff, den die Regierung gesichert hat, in Pulverform geliefert, um selbst ein Medikament herzustellen. 500 leere Fläschchen zum Zusammenmischen hat die Apotheke für den Fall der Fälle bereits gelagert.

Informationen zur Schweinegrippe beim Kreisgesundheitsamt unter Telefon (0 22 41) 13 27 27.

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