Durch konsequente Mülltrennung fallen Nebenkosten weg

Mieterverein, LEG und Stadt erprobten innovatives Müllkonzept in zwei Großsiedlungen in Auerberg und Medinghoven

Bonn. Das Bild prägt so manche Großsiedlung: Neben den Abfallcontainern wachsen Müllberge in die Höhe, weil der Müll nicht konsequent getrennt und "wild" entsorgt wurde. Die Folge: Teure Sonderfuhren der Müllabfuhr und dadurch steigende Nebenkosten der Wohnungsmiete.

In einer neuen Form der Zusammenarbeit haben nun der Mieterverein Bonn/Rhein-Sieg/Ahr, die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) NRW und der Abfallberater der Stadt Bonn ein innovatives Müllkonzept entwickelt und ziehen nach einjähriger Erprobungsphase eine positive Bilanz: In zwei Wohnsiedlungen in Auerberg und Medinghoven konnten über 40 Prozent Müllgebühren eingespart werden. "Ziel des Projektes war es, die Nebenkosten zu senken. Dies ist uns gelungen", stellt LEG-Mieterzentrumsleiter Hans-Josef Schneider fest. Vor einigen Wochen ist das Konzept nun auch auf Wohnsiedlungen in Friesdorf und in der Reutersiedlung übertragen worden.

Die Kosten beim Pilotprojekt sind durch konsequente Trennung und Vermeidung des Mülls in über 900 LEG-Wohnungen eingespart worden. Dafür wurden zunächst die Standorte der Müllcontainer umorganisiert. 24 Müllcontainer wurden dabei überflüssig. "Einen Müllplatz bekamen maximal 30 Familien zugewiesen", erklärt Schneider. Dadurch sei ein stärkerer sozialer Druck entstanden, da "Müllsünder" leichter entlarvt werden können. Darüber hinaus wurde für das Projekt auch ein Müllberater ausgebildet, der die Haushalte über die richtige Mülltrennung informiert und die Sauberkeit und Ausnutzung der Container kontrolliert. Trotz zusätzlicher Personalkosten liegen die Einsparungen für die Mieter unterm Strich immer noch bei 30 Prozent.

Auch Bernhard von Grünberg, Vorsitzender des Mietervereins, glaubt, dass die Stadt mit dem Konzept an den Sozialhilfeausgaben erheblich sparen könnte, da in den Projektsiedlungen viele Sozialhilfeempfänger lebten und die Müllkosten in diesem Fall von der Stadt übernommen werden.

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