Nutzungen nach der Flut Ein Feriendorf in Ramersbach?

Ramersbach · Auch wenn die Flut auf der Höhenlage von Ramersbach keinen direkten Schaden angerichtet hat, hat sie doch deutliche Auswirkungen für den Ort: Ideen für die hier stehenden Tiny-Häuser oder Hochwasserschutzmaßnahmen wurden in einem Ortstreffen vorgestellt.

 Die Tiny-Haus Siedlung für Flutopfer in Ramersbach: In der Nachnutzung könnten sie als Unterkünfte in einem Ferienpark dienen.

Die Tiny-Haus Siedlung für Flutopfer in Ramersbach: In der Nachnutzung könnten sie als Unterkünfte in einem Ferienpark dienen.

Foto: AHR-FOTO

RAMERSBACH. Aktuell informiert die Stadtverwaltung der Kreisstadt die Bürger in ihren Statteilen über das aktuelle Geschehen und die Zukunft. Vieles dreht sich dabei um die Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe vom Juli 2021. Dennoch lädt die Verwaltung auch in Ortsbezirke, die nicht unmittelbar von der Katastrophe betroffen waren. Am Donnerstag war man zu Gast im Bürgerhaus in Ramersbach. Auch im Höhenort hat die Flut deutliche Spuren hinterlassen, angefangen von der großen Solidarität durch die Bereitstellung des Bürgerhauses als Notunterkunft, die Organisation von Logistik und Verpflegung oder den Aufbau von Duschen, Versorgungsständen und weiteren Einrichtungen. Zudem wurde am Sportplatz eine von vier städtischen Notunterkunftssiedlungen errichtet.

Diese Tiny-Häuser könnten das Ortsbild von Ramersbach noch länger prägen. Zumindest macht man sich im Rathaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler Gedanken über eine mögliche Nachnutzung, wenn die jetzigen Bewohner irgendwann einmal zurück in ihre Häuser gezogen sind. So entstand die Idee eines touristischen Angebots in Form einer Ferienhaussiedlung, die am Donnerstag vorgestellt wurde. „Alles nur ein erster Aufschlag“, machte Bürgermeister Guido Orthen den rund 20 Besuchern der Versammlung deutlich, dass es sich aktuell um nicht mehr, als eine fixe Idee handele. Diese sieht eine solche Siedlung mit entsprechender Infrastruktur und einem zweiten, kleinen Versorger beidseitig der L85 am östlichen Dorfausgang von Ramersbach vor. Auch das ist nur eine erste Überlegung, einer anderen Idee aus der Bürgerschaft, ein solches Feriendorf doch nördlich des Sportplatzes zu planen, entgegnete der Bürgermeister, dass eine Erschließung durch ein bestehendes Wohngebiet nicht so einfach genehmigt werde. Zudem wisse man noch gar nicht, wie die spätere Verwendung der Häuschen durch den Stifter geplant sei. Aber man will vorbereitet sein.

Ebenfalls eine aus der Flut entstandene Situation ist die Suche nach Wohnraum für Menschen, die an der Ahr nicht mehr wohnen können oder wollen. Unter anderem hat man in Ramersbach ein Gebiet in der Gemarkung „Auf der Nür“ ins Auge gefaßt, hier könnten 40 Wohnbaugrundstücke entstehen. Es gibt jedoch Probleme mit der Niederschlagsentwässerung. Solange diese nicht geklärt sind, werde kein Bauleitplanverfahren eingeleitet, so der Bürgermeister. Ein Bodengutachten soll zunächst für Klarheit sorgen, dieses wurde im September beauftragt und wird die Erstellung eines Entwässerungskonzeptes zur Folge haben.

Als weitere Maßnahmen nach der Flut berichtete der Erste Beigeordnete Peter Diewald, Ramersbach werde demnächst eine neue Alarmsirene erhalten, die im kommenden Jahr mit entsprechender Software ausgerüstet werde, um beispielsweise auch Sprachnachrichten übermitteln zu können. Ebenfalls in Angriff genommen werde das städtische Hochwasserschutzkonzept. Das sieht in Ramersbach Probleme bei Starkregenereignissen in der Mayener Straße und im „Neuer Weg“ vor, die angegangen würden. Ab 2024 werde dann das bestehende Telefonnetz durch Glasfaserleitungen ersetzt. Für den kommenden Februar schließlich sei eine Bürgerinformationsveranstaltung im Hinblick auf die geplanten Windkraftanlagen in Ortsnähe geplant. (wbe)

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