Kommentar Ein großer Kraftakt

Die Nachrichten aus aller Welt in Sachen Flüchtlingskrise überschlagen sich. Die Dramatik nimmt zu. Inzwischen ist das Thema unabweisbar bei uns angelangt. In den Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises kommen beinahe täglich Busse mit Asylbewerbern an. Und die Eskalationsstufen formieren sich zu einer Treppe, deren Ende nicht absehbar ist.

Gestern war es der Rhein-Sieg-Kreis, der innerhalb weniger Stunden zunächst einmal 300 Plätze für Flüchtlinge schaffen musste. Heute kommen noch einmal 200 Menschen an. Nicht viele Kreisliegenschaften kamen da infrage. Die Wahl fiel auf die Turnhallen der Berufskollegs Troisdorf und Hennef.

Der Kreis reiht sich damit in die Solidargemeinschaft der Städte und Gemeinden ein, die auch schon zahlreichen Hilfsbedürftigen mit Obdach und Versorgung beigesprungen sind. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist groß. Nichtsdestotrotz ist es für die betroffenen Kommunen ein kaum zu überschätzender Kraftakt, in so kurzer Zeit eine menschenwürdige Unterkunft vorzubereiten.

Wir müssen uns bewusst sein, dass wir spätestens mit dem gestrigen Tag die Komfortzone verlassen haben. Mit der ersten Sitzung des Krisenstabes im Kreishaus ist ein entsprechendes Signal gesetzt. Es werden noch mehr Menschen bei uns Zuflucht suchen. Ihre Anwesenheit wird für jeden wahrnehmbar werden. Wir sollten sie mit offenen Armen empfangen.

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