Festakt im frisch renovierten Kursaal Eine muntere Reise durch 1100 Jahre Honnefer Historie

Bad Honnef · Bad Honnef feiert 1100 Jahre. Mit einem Festakt im renovierten Kursaal beginnen die Feierlichkeiten. Die Gratulanten brachten Geschenke mit.

 Exakt 1100 Jahre alt ist die heutige Kurstadt Bad Honnef.

Exakt 1100 Jahre alt ist die heutige Kurstadt Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Es war eine Punktlandung – auf den Tag genau 1100 Jahre nach der Ersterwähnung von Honnef feierte die heutige Kurstadt ihren Geburtstag mit einem Festakt im herausgeputzten Kursaal. Musik, spannende Vorträge und ein leckeres Menü ließen den Abend für die Festgesellschaft wie im Fluge vergehen.

Herzlich gratulierte NRW-Heimat-Ministerin Ina Scharrenbach. „Es gibt in unserem Land nur wenige Kommunen über 1100 Jahre“, sagte sie. Elf mal 100 Jahre – hier sei die echte rheinische Fröhlichkeit zu Hause. Ziemlich viel habe die Stadt mitgemacht, so die Ministerin. Bad Honnef sei auch mit die Wiege der Demokratie der Bonner Republik gewesen.

Ministerin kündigt Förderung für Menzenberger Stadion an

Und: Nachdem bereits zwei Millionen Euro für die Insel Grafenwerth vom Land geflossen seien, stellte Scharrenbach vorsichtig für das Frühjahr nächsten Jahres den Förderbescheid für das Menzenberger Stadion in Aussicht. Scharrenbach: „Wir fördern Kreativität!“ und „Lassen Sie uns gemeinsam die nächste Zeit beschreiten!“

Landrat Sebastian Schuster zitierte „im tollen Ambiente des restaurierten Kursaals“ Karl Simrock: „Honnef ist nur ein Dorf, aber größer als manche Stadt!“ Hier würden Vereine als Scharniere, soziale Netzwerke bestehen und Traditionen gepflegt. Eine Spende für die Bürgerstiftung Bad Honnef hatte er als Geschenk dabei.

Mitglieder von Musikschule und Collegium musicum waren mit ihren Klängen das verbindende Elemente zwischen den Rednern und auch Begleitung beim Genuss der feinen Speisen an edel gedeckten Tischen.

Munteres Zwiegespräch über 1100 Jahre Honnefer Historie

Durch den Abend führte Peter Hurrelmann. Im kurzweiligen Zwiegespräch mit Bürgermeister Otto Neuhoff gab es einen überhaupt nicht trockenen Streifzug durch 1100 Jahre Stadtgeschichte. „Warum feiern wir ausgerechnet an einem Donnerstag?“, fragte der Conférencier. Weil die Urkunde, in der erstmals „Huneph“ erwähnt wurde, am 11. August 922 durch Hermann I. ausgestellt wurde, lautete die Antwort. Inhalt des Dokuments: Der Kölner Erzbischof wies den Schwestern des von Ungarn zerstörten Frauenstiftes St. Hippolyt Gerresheim das Kloster St. Ursula mit Gütern und Einkünften und damit auch 1600 Hektar in Honnef zu.

Ob Kriege, Pest, ob Tourismus oder Wirtschaft – Neuhoff ließ kein Thema aus, um dann auch Persönlichkeiten vorzustellen. Mit einem Zitat von Heimatdichter Franzjosef Schneider, wonach echte Fröhlichkeit aus der Tiefe komme, schaffte er den Übergang zum eindrucksvollen Vortrag von Wilhelm Birenfeld. Selbst schon ein Original, stellte der 90-Jährige die Bedeutung Schneiders für die Erschließung der Stadtgeschichte durch seine „Briefe von Hause“ heraus.

Festgäste stimmen zum Abschluss ein gemeinsames Lied an

Über eine besondere Bürgerinitiative sprach Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost – über das Aalkönigskomitee, die Rettung der Aranka und die sozialen Aktivitäten im Schlepptau dieses Projektes. Ebenfalls im munteren Dialog gaben Städtebau-Chef Fabiano Pinto und Architektin Carla Rupprecht einen Einblick in Sanierung und Geschichte des Kursaals. Das umwerfend schöne Ergebnis hatte das Publikum direkt vor Augen. Pinto: „Geschichte ist Erbe. Wir konnten hier das Erbe pflegen und sichern.“ Zum Abschluss wurde gemeinsam gesungen: „Egal, was auch passiert, wir stehen zusammen…“

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