Erschossener Wolf "Ein schlimmes Vergehen"

SIEBENGEBIRGE · Die Jäger des Hegerings Siebengebirge sind bestürzt über den Wolfsabschuss bei Hachenburg im Westerwald. "Der Abschuss des Wolfes ist ein schlimmes Vergehen. Wir hoffen, dass der Täter bestraft wird", teilte Vorsitzender Rolf Werning mit.

Der 71-jährige Schütze hatte sich am Montag der Polizei in Montabaur gestellt. Er stammt aus Nordrhein-Westfalen und ist Jagdpächter des Waldstücks, in dem der Kadaver am Samstag gefunden wurde.

Das Tier habe gezeigt, dass der Westerwald ein "Wolf-Erwartungsland" sei, so Werning. Bei dem erlegten Wolf habe es sich um einen Rüden gehandelt, die sehr weit in bislang von Wölfen noch unbesiedelte Gebiete ziehen würden. "Sie stellen die Vorhut für eine zukünftige Besiedlung dar", so Werning.

Die Ausbreitung werde durch den Abschuss aber herausgezögert. Selbst Wölfe im Siebengebirge hält er für möglich. "Wenn der Wolf erst einmal im Westerwald heimisch ist, werden wir einzeln durchziehende Wölfe auch im Siebengebirge erwarten können."

Der Vorsitzende des Hegerings erinnerte daran, dass der Wolf ganzjährig unter Schutz gestellt sei und nicht dem Jagdrecht unterliege. Die Jäger unterstützten auch andere geschützte und gleichzeitig dem Jagdrecht unterliegende Arten wie Luchs, Wildkatze oder Uhu, die unter die Hegeverpflichtung fielen. "Im Siebengebirge sind wir zum Beispiel an dem Wildkatzenmonitoring beteiligt und haben ein waches Auge auf die brütenden Uhus", so Werning.

Der Hegering-Vorsitzende bedauert ausdrücklich, dass es sich bei dem Schützen um einen Jäger gehandelt habe. "Wahrscheinlich wird dem Erleger der Jagdschein entzogen und er bekommt eine sehr empfindliche Geldstrafe", vermutet er.

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