Herrenhaus Burg Altendorf Eine Heimat fürs Museum

MECKENHEIM · Die Begegnungsstätte für Meckenheimer Geschichte zieht ins Herrenhaus Burg Altendorf ein.

 Das Herrenhaus Burg Altendorf beherbergt künftig das Meckenheimer Stadtmuseum.

Das Herrenhaus Burg Altendorf beherbergt künftig das Meckenheimer Stadtmuseum.

Foto: Wolfgang Henry

"Ich habe den Eindruck, dass Sie sich konsequent zum Museumsfan entwickeln", scherzte der Vorsitzende des Vereins "Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum" Jörg Köpke nach der Unterzeichnung des Pachtvertrages zur Nutzung des Herrenhauses Burg Altendorf als Museumsstandort.

Er überreichte Bürgermeister Bert Spilles zum Dank "für das Vertrauen, dem Museumsverein eines der schönsten Häuser in Meckenheim zu öffnen", das erste Fan-Shirt. Bis zu diesem Tag sei es ein langer Weg gewesen, nun sei man auf der Zielgeraden.

Den ersten Eintrag, in dem es hieß "wir wollen ein Museum", habe es bereits 1955 in den Unterlagen der Verwaltung gegeben, erinnerte der Vereinsvorsitzende an das stetige Bemühen, ein Museum zu installieren. Der Museumsverein existiert im zwölften Jahr und die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich auch in dieser Zeit schwierig.

Mit der Vereinsgründung 2001 sorgte die damalige Vorsitzende und Bürgermeisterin Yvonne Kempen für den ersten Streit, als sie eigenmächtig ein Haus an der Bahnhofstraße 4 auf zehn Jahre anmietete, um dieses Objekt als Museum zu nutzen.

Das Haus erwies sich jedoch als ungeeignet. Den Vereinsvorsitz übernahmen schließlich Rolf Menne, Doris Leistner und 2010 Jörg Köpke. In diesem Jahr wurden drei neue mögliche Museumsstandorte ins Gespräch gebracht. Das Haus an der Hauptstraße 29, am Neuen Markt 38 und das Wohnhaus an der "Oberen Mühle". Sie scheiden als zu kostenintensiv oder ungeeignet aus.

Auf Antrag des Museumsvereins billigte der Kulturausschuss im November 2011 die Mitnutzung des Herrenhauses Burg Altendorf. Am Donnerstag nun übergab Spilles dem Verein die Schlüssel. Vom 2. bis 7. Juni wollen die Streiter für ein Museum die "Begegnungsstätte für Meckenheimer Geschichte und Kultur", erstmals einer breiten Öffentlichkeit bei den Meckenheimer Kulturtagen zugänglich machen. Gezeigt wird die Ausstellung "Die Ur-Meckenheimer vor 6000 Jahren".

Der Verein muss die Räume jedoch auch für andere Aktivitäten nutzbar erhalten. Deshalb wird es insbesondere im großen Saal im ersten Obergeschoss nur an den Wänden Fotos aus vergangenen Zeiten geben. Im Trauzimmer im Erdgeschoss werden wichtige Meckenheimer Persönlichkeiten von Israhel van Meckenem über Schall von Bell bis hin zur Heiligen Lüfthildis vorgestellt. Im Raum dahinter soll die Geschichte der Ortsteile Merl, Altendorf-Ersdorf und Lüftelberg gezeigt werden.

Ein weiterer Raum ist für die Urgeschichte von den Bandkeramikern bis zu den Römern und Franken vorgesehen. Dahinter werden die unterschiedlichen Gebietsherrschaften wie der Mariengraden-Stift oder der Cassius-Stift gezeigt. Der Verein plant, in Wechselausstellungen immer wieder neue Themen darzustellen. Nach den Kulturtagen werden die Räume neu bestückt. Danach soll das Museum regelmäßig sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet werden.

Das Startkapital

Insgesamt 16.000 Euro Startkapital stehen dem Museumsverein zur Verfügung. 4000 Euro hat der Verein selbst aufgebracht, 4000 Euro sind im Haushalt der Stadt Meckenheim vorgesehen und 8000 Euro beträgt der Zuschuss des Landschaftsverbands Rheinland zur Museumseröffnung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort