Eltern aus Rhöndorf sorgen sich um Sicherheit der Schulkinder

RHÖNDORF · Polizei, Schulleitung und Eltern sind sich einig: Ohne Lotsen ist der Schulweg im morgendlichen Berufsverkehr nicht sicher.

 Sicherheit dank Zebrastreifen und Schülerlotsin: Klara Witthaus hilft einem Kind morgens beim Überqueren der Straße.

Sicherheit dank Zebrastreifen und Schülerlotsin: Klara Witthaus hilft einem Kind morgens beim Überqueren der Straße.

Foto: Frank Homann

"Ich habe hier schon so einige haarige Sachen erlebt." Polizeihauptkommissar Joachim Küsters steht am Zebrastreifen, der nahe des Kapellchens über die Rhöndorfer Straße führt, und passt auf - darauf, dass die Schulkinder mit Unterstützung der Schülerlotsin die vielbefahrene Straße sicher und richtig überqueren, und darauf, dass die Autofahrer tatsächlich anhalten. Das nämlich ist nicht immer der Fall.

"Manche Autofahrer sehen die Kinder auf dem Zebrastreifen zu spät und fahren dann irgendwie noch schräg 'rüber", berichtet Schülerlotsin Klara Witthaus. Und das wohlgemerkt, obwohl sie mit ihrer orangefarbenen Warnweste bereits auf der Straße gestanden hat.

Vorfälle wie diese gibt es zwar selten, sind aber dennoch ein Indiz dafür, dass es im morgendlichen Berufsverkehr auf der Rhöndorfer Straße ohne Schülerlotsen nicht geht. Eine Meinung, die Polizei, Schulleitung und Eltern gleichermaßen teilen. Schließlich müssen viele der derzeit insgesamt 86 Schüler auf dem Schulweg die stark befahrene Straße überqueren. Vor allem jetzt, in der dunklen Jahrszeit, bringen viele Eltern ihre Kinder sicherheitshalber sogar lieber selbst zur Schule. "Es geht so schnell, dass die Kleinen in der Dämmerung übersehen werden", sagt eine Mutter.

Wie Schulleiterin Melanie Schulz berichtet, ist der Verkehr auf der Rhöndorfer Straße immer wieder ein Thema bei Elternversammlungen. Geht es nach dem Wunsch der Mütter und Väter, dann würde es nahe der Schule eine Ampel geben - was angesichts der Tatsache, dass es sich um eine Landstraße handelt, wenig Aussicht auf Erfolg hat.

"Die Stadt hat da kaum Einflussmöglichkeiten", so Küsters. Da es auf der Rhöndorfer Straße keine Unfallschwerpunkte gibt und sich die Autofahrer, Messungen zur Folge, grundsätzlich an die Höchstgeschwindigkeit halten, gibt es derzeit auch keine konkreten Handlungsbedarf.

Tatsache ist aber auch: "Entlang von Schulwegen können auch 30 Stundenkilometer schon zu schnell sein", sagt der Bezirksbeamte, der im Rahmen der Schulwegsicherung allen Grundschulen im Stadtgebiet regelmäßig einen Besuch abstattet. Er appelliert an alle Autofahrer, namentlich auch an die Eltern, sich an die eigene Nase zu fassen und langsam zu fahren. Dass den Schulkindern bislang noch nichts passiert ist, sei sicherlich auch der Tatsache zu verdanken, "dass immer jemand da ist und aufpasst, dass die Kinder sicher über die Straße kommen", meint Schulleiterin Schulz.

Wenn Schülerlotsin Klara, die selbst noch Schülerin ist, einmal nicht kann, tritt ein Notfallplan in Kraft, dann sind die Eltern selbst im Einsatz. Sorgen macht sich Schulz allerdings, wie es nach den Sommerferien weitergehen wird, wenn Klara Witthaus nicht mehr zur Verfügung steht. "Es ist schwierig jemanden zu finden, der sich zuverlässig jeden Morgen für 30 Minuten hier hinstellt."

In unserer Serie "Zu Hause in Bad Honnef" greifen wir Themen auf, die in der Stadt für Gesprächsstoff sorgen. In der nächsten Folge besuchen wir das Honnefer Schmelztal, wo neben idyllischer Natur hässliche Gebäude-Leerstände ins Auge fallen.

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