Träger für Rauschendorfer Kindergartens Eltern sprechen sich für das CJD aus

RAUSCHENDORF · Die Jugenddorf-Christophorusschule, die Evangelische Kindertagesstätte Dollendorf (Probsthof) und die Johanniter-Unfall-Hilfe bewerben sich um die Trägerschaft für den bisherigen katholischen Kindergarten Rauschendorf. Die Verwaltung schlägt dem Jugendhilfeausschuss für seine Sitzung morgen, 26. Juni, eine Entscheidung zwischen diesen drei Trägern vor.

Kindergartenleiterin Bernadette Knecht (Mitte) soll bleiben. Das ist für Kinder und Eltern in Rauschendorf bei der Wahl des neuen Trägers entscheidend.

Foto: Frank Homann

Der katholische Kirchengemeindeverband (KGV) hatte die Trägerschaft zum 31. Juli nach Protesten der Elternschaft abgegeben, nachdem diese gegen die Kündigung der Kindergartenleiterin mobil gemacht hatte. Der KGV hatte Bernadette Knecht gekündigt, weil diese zu ihrem neuen Lebenspartner gezogen war.

Obwohl ihre Vorlage ergebnisoffen ist, weist die Verwaltung die Politik darauf hin, dass es Unterschiede hinsichtlich der finanziellen Erwartungen der drei Träger gibt. Zwischen dem wirtschaftlichsten Angebot der Evangelischen Kindertagesstätte und dem der Johanniter ergibt sich demnach in einem Zeitraum bis zum Kindergartenjahr 2022/2023 eine Differenz von 170 000 Euro. Das Angebot des CJD kommt die Stadt 135 000 Euro teurer als das der Evangelischen Kita.

Alle drei Bewerber sind freie Träger und somit laut dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) eigentlich verpflichtet, einen Eigenanteil von neun Prozent sowie zusätzliche zwei Prozent für Verwaltungskosten zu übernehmen. Während der finanzielle Beitrag des CJD im gesamten Zeitraum bei vier Prozent liegt, steigt dieser bei den Johannitern von 0,5 auf fünf Prozent und bei der Evangelischen Kita von 2,2 auf elf Prozent an.

Für den bisherigen Träger, den Kirchengemeindeverband, erklärte sich dessen Vorsitzender, Pfarrer Udo Maria Schiffers, mit allen drei Bewerbern einverstanden.

Der Elternbeirat, der den Trägerwechsel gefordert hatte, sieht bei allen drei Bewerbern seinen Wunsch nach einem christlichen Hintergrund erfüllt. "Von den potenziellen Trägern haben sowohl das CJD als auch die Johanniter vollends überzeugen können. Erzieher und Eltern halten übereinstimmend beide potenziellen Träger für generell bestens geeignet, unseren Kindergarten zu übernehmen", heißt es im Schreiben der Eltern, das ihr Sprecher Peer Jung unterzeichnet hat.

Zum dritten Bewerber äußern sie sich nicht. Für beide Bewerber sei es selbstverständlich, dass Knecht als Leiterin verbleiben müsse und das Konzept des Kindergartens beibehalten werde. Beim CJD sehen die Eltern jedoch zusätzlich den "Charme der lokalen Vernetzung". Das Konzept der musikalischen Früherziehung stimme exakt mit dem des CJD überein. "Wenn eine Entscheidung durch uns getroffen werden müsste, würden sich die Erzieher und die Eltern an erster Stelle für die lokale Lösung und damit die Trägerschaft des CJD entscheiden."