Er kaufte die Autos, ohne sie zu bezahlen

Betrügereien ziehen sich wie ein roter Faden durch das bisherige Leben eines 38-jährigen Siegburgers. Bislang war er immer wieder mit Bewährungsstrafen davongekommen. Doch jetzt verurtelte ein Ahrweiler Schöffengericht einen Siegburger zu drei Jahre Haft - für insgesamt 31 Betrügereien.

Foto: dpa (Symbolbild)

Siegburg/Ahrweiler. (ln) Betrügereien ziehen sich wie ein roter Faden durch das bisherige Leben eines 38-jährigen Siegburgers. Bislang war er immer wieder mit Bewährungsstrafen davongekommen.

Dass die vom Amtsgericht Euskirchen im November 2009 wegen Betruges in insgesamt 22 Fällen ausgesprochene Haftstrafe von zwei Jahren erneut zur Bewährung ausgesetzt worden war, bezeichnete selbst dessen Verteidiger als "mutige Entscheidung".

Als er sich nun erneut wegen gewerbsmäßigen Betruges vor dem Ahrweiler Schöffengericht verantworten musste, war klar, dass der 38-Jährige diesmal den Gang ins Gefängnis antreten muss. "Mir sind die Schulden über den Kopf gewachsen, so dass ich in meiner Verzweiflung versucht habe, an Geld zu kommen", erklärte der Angeklagte dem Gericht zum Hintergrund seiner Taten.

Wie aus einer nun vorgelegten Aufstellung hervorgeht, hat der 38-Jährige mit insgesamt 112 000 Euro tatsächlich eine erhebliche Schuldenlast zu tragen. Deshalb hatte er im März 2009 auf eine Masche zurückgegriffen, mit der er zuvor bereits in Meckenheim aufgefallen war.

Damals hatte der gebürtige Bergisch Gladbacher in einem Autohaus zwei Gebrauchtwagen im Wert von insgesamt 19 000 Euro gekauft. Statt sie zu bezahlen, hatte er sie einfach weiterveräußert und das Geld in die eigene Tasche gesteckt. Auf die gleiche Art und Weise ging er bei einem Autoteilehändler vor. Diesmal hatte er Kfz-Zubehör im Gesamtwert von 8 000 Euro "gekauft".

Im März 2009 hatte der Angeklagte sich einen Autohändler auf der Grafschaft ausgeguckt. Wieder erwarb er ein Fahrzeug. Der Kaufpreis betrug 7 700 Euro. Drei Tage später hatte der Betrüger den Pkw für 4 400 Euro an den Mann gebracht.

Den Autohändler, mit dem er sich zudem bereits über den Kauf eines zweiten Fahrzeugs zum Preis von 12 300 Euro einig geworden war, hielt der Angeklagte derweil mit fingierten Überweisungsträgern hin. Mal hatte er ihm einen Einzahlungsbeleg über jene 7 700 Euro zugefaxt, ein anderes Mal gab er vor, 20 000 Euro überwiesen zu haben.

Und um weiteres Geld zu generieren, machte der 38-Jährige im Juni 2009 wieder in Autoteile. Diesmal hatte er beim Händler in Bad Neuenahr Material im Wert von 3 350 Euro erworben, obwohl er laut Anklage "weder willens noch in der Lage war, sie zu bezahlen".

Jetzt hat der Angeklagte reinen Tisch gemacht und die ihm vorgeworfenen Taten in vollem Umfang eingeräumt. Das Gericht verurteilte ihn wegen gewerbsmäßigen Betruges in neun Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren. In das Urteil eingeflossen ist die zweijährige Bewährungsstrafe, die das Amtsgericht Euskirchen bereits gegen den 38-Jährigen ausgesprochen hatte.