Erneuter Knatsch um Wirtschaftsförderer Hennicke

OB wirft CDU-Chef Hergarten vor, Bonn zu schaden

Bonn. (kris) Erneuter Knatsch um den Bonner Wirtschaftsförderer Martin Hennicke: Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann wirft CDU-Chef Helmut Hergarten vor, mit Äußerungen über Hennicke, der wie sein Rhein-Sieg-Kollege Hermann Tengler auch Geschäftsführer der Strukturförderungsgesellschaft (SFG) ist, dem Wirtschaftsstandort Bonn Schaden zugefügt zu haben. Bei einer Veranstaltung der Rhein-Sieg-CDU hatte Hergarten gesagt: "Ihr Wirtschaftsförderer gefällt uns erheblich besser als der, der dieses Geschäft bei uns betreibt." Die OB reagierte: "Wenn Sie die Absicht hatten, mit dieser pauschalen Kritik den Wirtschaftsstandort Bonn zu schädigen", schreibt sie an Hergarten, "so ist Ihnen dies sicherlich gelungen." Gäbe es jedoch konkrete Kritik am Bonner SFG-Geschäftsführer, würde sie dies als Aufsichtsratschefin gern wissen, "damit wir berechtigte Einwände berücksichtigen können."

In seiner Antwort hält Hergarten der OB vor, "in immer stärkerem Maße" Kritik an ihrer Amtsführung gleichzusetzen mit einer "angeblich bewussten Herabsetzung unserer Stadt und Beeinträchtigung ihrer Interessen". Außerdem verfahre sie "selektiv" mit ihren Mitarbeitern. Während bestimmte Beigeordnete in vergleichbaren Situationen nicht mit Hilfe der OB rechnen könnten, bekomme Hennicke sie sofort. Die OB, mutmaßt Hergarten, stelle sich offenbar immer nur dann vor ihre Leute, "wenn es ihr politisch opportun erscheint" oder wenn es um jemanden gehe, "der ihr politisch oder persönlich nahe steht".

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