Phantasialand in Brühl Erste Testfahrten für neue Achterbahn

Brühl · Das Phantasialand in Brühl baut in seiner neuen Themenwelt „Klugheim“ die Attraktionen Taron und Raik. Die Fahrstrecke auf der Bahn Taron wird deutlich länger als einen Kilometer sein.

Das Phantasialand in Brühl baut derzeit an seiner neuen Themenwelt „Klugheim“. Dazu gehören auch die beiden Achterbahnen Raik und Taron. Für Letztere haben jetzt die Testfahrten begonnen, wie ein Video des Freizeitparks zeigt. Taron soll nach Unternehmensangaben Europas schnellster Multi-Launch-Coaster sein, also eine Achterbahn, bei der es während der Fahrt mehrere Beschleunigungen gibt.

Darüber hinaus hält sich der Freizeitpark mit Details zu den neuen Attraktionen noch bedeckt. Lediglich im Phantasialand-Magazin finden sich einige Hinweise zu den neuen Fahrgeschäften. So soll es bei Taron zwei Katapult-Starts und ein regelrechtes Schienengewirr geben: Die Achterbahn des schweizerisch-liechtensteinischen Herstellers Intamin kreuzt demnach 116 Mal den Streckenverlauf – nach Unternehmensangaben auch das „weltweit einmalig“.

Die Aufbaubedingungen seien abenteuerlich gewesen, heißt es: „Die Strecke konnte nicht einfach durchgängig von Anfang bis Ende aufgebaut werden, sondern musste Stück für Stück aus der Themenwelt herauswachsen. Völlig verschlungen führt das Streckenlayout durch die mächtige Felsenlandschaft, viele der Stützen sind gänzlich in Gesteinsformationen eingebettet oder in Schluchten verborgen.“

Statt nur einer Schiene pro Stütze lägen bei Taron bis zu vier verschiedene Schienen auf einem einzelnen Stützpfeiler. Nur so habe man die dynamische Streckenführung mit den gewünschten Fahrfiguren in der Enge der Felsenlandschaft „Klugheims“ realisieren können. Bei der Achterbahn sollen vier Züge zum Einsatz kommen. Zwei davon fahren gleichzeitig über die Strecke, während zwei andere sich im Be- und Entlademodus befinden.

Auf den zahlreichen Freizeitpark-Seiten im Internet hat „Klugheim“ jedenfalls schon über die Grenzen Deutschlands hinaus zahlreiche begeisterte Reaktionen ausgelöst. Und sogar die Los Angeles Times hat bereits über die Neuheit im Phantasialand berichtet. Brady MacDonald, Autor und Freizeitpark-Blogger der Zeitung, nennt die Strecke von Taron eine „Schüssel Spaghetti aus Stahlschienen“.

Darüber hinaus spekuliert er, dass die Bahn weniger als 15 Meter hoch, gut 1380 Meter lang, rund 100 km/h schnell und mit zahlreichen Inversionen ausgestattet sein könnte. Bei diesen soll es sich möglicherweise um einen auf der gleichnamigen Kunstflugfigur basierenden Immelmann-Turn, einen Korkenzieher und eine Zero-G-Roll, bei der der Körper schwerelos ist, handeln. MacDonald glaubt, dass Taron den Achterbahnen Maverick im Freizeitpark Cedar Point in Ohio oder Cheetah Hunt in Busch Gardens/Tampa (beide USA) ähneln könnte.

Bei der zweiten Attraktion im Themenbereich Klugheim handelt es sich um eine neue Familienachterbahn, die als Besonderheit eine Vorwärts- und eine Rückwärtsfahrt bietet. Bei der sogenannten Boomerang-Achterbahn Raik gibt es keine geschlossene Streckenführung. Stattdessen fährt der Zug die Bahn am Ende noch einmal rückwärts zurück. Hersteller ist die niederländische Firma Vekoma.

Laut Phantasialand-Magazin wird der Zug zunächst aus dem Bahnhof rückwärts auf den Lifthill hochgezogen. „Dadurch sieht man nicht, wann der „Aufzug“ endet und die Fahrt losgeht. Das sorgt für den besonderen Nervenkitzel“, betont Sebastian Jonas, Projektentwickler des Phantasialandes, in dem Bericht.

Der Adrenalinschub halte solange an, bis der Zug sich löse und die steile Abfahrt hinabsause. „Mit einem sogenannten Fly-Through-Effekt lässt Raik die wartenden Fahrgäste im Bahnhof staunend in seinem Windschatten zurück.“ Das sei laut Jonas ein Fahrelement, das es selten gebe. „Das wird schon ordentlich 'Whoosh' machen, wenn man dort im Bahnhof steht und den Fahrtwind vom Zug spürt, der an einem vorbeirauscht“, wird er weiter zitiert. Danach gleitet der Zug dann weiter über die Schienen. Raik habe spannende Kurven-Kombinationen, Umschwünge und Effekte. „Das wird schneller, als man denkt“, so der Projektentwickler weiter.

Auf dem Gegenlift scheine die Fahrt dann zu enden. Doch der Zug werde dort nicht stehenbleiben, sondern umgehend die Rückreise antreten und dabei die verschiedenen Streckenelemente noch einmal durchfahren. „Doch dieses Mal aus einer ganz anderen Perspektive – rückwärts“, heißt es weiter. Wirbelstrombremsen beenden schließlich die Fahrt im Bahnhof.

Wann genau die neue Themenwelt „Klugheim“ mit den beiden Achterbahnen eröffnet, steht nach Angaben des Phantasialandes noch nicht fest. Nach GA-Informationen plant das Unternehmen aber, die Achterbahnen noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen.

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