Doch das erscheint wenig realistisch. Denn die Bezirksregierung wird sich aufs Schulgesetz berufen, das 100 Anmeldungen aus der eigenen Gemeinde als Bedingung für eine Gesamtschulgründung vorschreibt. Und sie wird auch kein Interesse daran haben, einen juristisch anfechtbaren Präzedenzfall zu schaffen.

Es ist nun auch müßig, darüber nachzudenken, warum es nicht ganz gereicht hat: War es die unsichere Gesamtsituation, die viele Eltern von der Anmeldung ihres Kindes in Alfter abhielt? Welche Rolle spielte es, dass ausgerechnet die Fördervereinsvorsitze die Anmeldung ihres Kindes eine Woche vor Abschluss des Verfahrens zurückzog?

Jedenfalls ist die Enttäuschung nun groß bei allen, die sich über Jahre hinweg für eine Gesamtschule eingesetzt haben. Im Förderverein, in der Politik und erst recht bei den Eltern, die voll auf die Karte Alfter gesetzt haben und deren Kinder nun wohl keinen Gesamtschulplatz bekommen - auch nicht in der Nachbarschaft.

Realistisch betrachtet, hat Alfter nun zwei Möglichkeiten: einen erneuten Anlauf zur Gründung einer Gesamtschule im nächsten Jahr mit dem Risiko des erneuten Scheiterns. Oder aber eine Kooperation mit einer Gesamtschule in der Nachbarschaft, etwa mit der Europaschule in Bornheim. Jedenfalls sind viele Alfterer Eltern die jahrelange Unsicherheit leid. Sie wollen Klarheit über die schulischen Möglichkeiten ihrer Kinder. Auch das ist ein Ergebnis des Anmeldeverfahrens und ein Auftrag an die Alfterer Politiker.