Fahrplan der Linie 634 soll überarbeitet werden

Bus kommt zu spät am Schulzentrum an - Eine Probefahrt mit den Stadtwerken soll her

Alfter. (esf/ks) Das Maß ist voll. "Auf jeden Fall muss eine Lösung her, denn auf Dauer geht das so nicht", sagte CDU-Fraktionschef Barthel Schölgens in der Ratssitzung am Dienstagabend. Gemeint ist der Fahrplan der Linie 634 aus Richtung Volmershoven und Witterschlick zum Schulzentrum Hardtberg.

Wie berichtet, steht die mit dem Bonner Buskonzept im vergangenen Dezember eingeführte Neuausrichtung der Linie seit Monaten bei Eltern, Schülern und den Schulen in der Kritik, weil "jeden Morgen rund 60 Schüler etwa fünf Minuten zum Unterricht kommen", so Michael Schroerlücke, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Zum Hintergrund: Die Linie 634 pendelt montags bis freitags im Stundentakt zwischen Volmershoven und der Hardthöhe. Zwar haben jetzt die Bürger aus Volmershoven und Heidgen die Möglichkeit, am Witterschlicker Bahnhof in die Voreifelbahn (RB 23) in Richtung Bonn umzusteigen. Das Busangebot für die Schüler des Schulzentrums Hardtberg hat sich jedoch verschlechtert, da die Linie aus Kostengrünen mit nur einem Fahrzeug betrieben wird.

Dadurch ist die stark frequentierte Fahrt vom Witterschlicker Bahnhof um 7.16 Uhr in Richtung Hardtberg weggefallen, die spätere Fahrt ab Witterschlick um 7.38 Uhr erreicht die Hardtberghalle fahrplanmäßig erst um 7.54 Uhr. Was Schroerlücke im Rat, aber auch das CDU-Kreistagsmitglied Oliver Krauß aus Alfter in einer Pressemitteilung monierte, ist das Verhalten der Bonner Stadtwerke (SWB), dem Betreiber der Linie.

Diese hätten "bislang keine Möglichkeit gesehen, die Fahrzeiten an die Schulanfangszeiten anzupassen", so Krauß. Nun hätten aber Fahrgastzählungen der SWB ergeben, dass nur wenige Volmershovener den Anschluss zum Bahnhof Witterschlick nutzen. Weil nach den Sommerferien noch einmal gezählt werde, bevor das provisorische Busangebot ab Dezember festgelegt wird, schlägt Krauß eine Prüfung zur Trennung des Schüler- und Zubringerverkehrs vor.

"Dann könnten wir den Bus morgens ausschließlich für die Schülerbeförderung nutzen." Für Pendler zum Bahnhof oder zum Verteidigungsministerium könnte seiner Meinung nach ein so genannter Taxi-Bus eingeführt werden. Dann müsste der Fahrplan morgens nicht mehr an die Zeiten der Regionalbahn angepasst werden. Zudem könnte das Angebot für Berufspendler aus Volmershoven verbessert werden, die bislang nur eine Fahrt um 6.50 Uhr zur Verfügung haben.

Geprüft werde ferner, so Krauß, inwieweit schwach nachgefragte Verbindungen ganz oder teilweise durch einen Taxi-Bus ersetzt werden könnten. Parallel dazu forderte Schroerlücke in seinem Antrag an den Rat, der einstimmig angenommen wurde, dass die Gemeinde eine Probefahrt "zur Feststellung der tatsächlichen Fahrzeit in den Morgenstunden" bei der SWB erreichen soll. Daran sollten auch Vertreter der jeweiligen Fraktionen teilnehmen.

Denn dass die Verspätung am Schulzentrum nicht sein muss, hat Schroerlücke festgestellt, indem er den Bus bereits "vier Mal mit dem Auto verfolgt" hat. Würde dieser statt um 7.38 Uhr "zügiger losfahren", müsste er auch nicht an der geschlossenen Bahnschranke in Witterschlick warten, wo er Zeit verliere. Auf ein anderes Problem wies Albert Wulff (FDP) hin. "Nach der sechsten Stunde müssen die Kinder bis zu 40 Minuten auf den Bus warten", sagt er. Auch das müsste dringend verbessert werden.

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