Fehlerhafte Software legt Bonner Busse lahm

Verspätungen von bis zu zwei Stunden auf allen Linien

Bonn. (jab) Menschentrauben an den Haltestellen und kein Bus in Sicht: Dieses Bild zeigte sich am Mittwochmorgen im Stadtgebiet. Denn eine fehlerhaft gelieferte Software hatte Verspätungen von bis zu zwei Stunden auf allen Bonner Buslinien verursacht.

"Ohne die Software kann der Bus zwar fahren, aber vielmehr nicht", so Stadtwerke-Sprecher Jürgen Winterwerp. Ein mit dem Programm ausgestatteter Bordcomputer steuere zum Beispiel die Zielanzeigen, die Kasse, die Durchsagen im Bus oder die Fahrkartenentwerter.

"Der Fehler ist am späten Dienstagnachmittag entdeckt worden. Unser Bereitschaftsdienst hat ihn noch in der Nacht behoben", so Winterwerp. Der Grund für die Verspätungen sei gewesen, dass alle 165 Busse, die ab vier Uhr morgens vom Friesdorfer Betriebshof losfahren, die reparierte Software auf ihren Bordcomputer überspielen mussten.

"Das dauert pro Bus rund drei Minuten." Da nur einer nach dem anderen mit den Daten versorgt werden konnte, mussten die Busfahrer sich anstellen - und teilweise lange warten. "Wir waren froh, dass die Busse überhaupt betriebsbereit waren. Gegen 9.30 Uhr waren wir wieder im Fahrplan."

In den Bussen habe es Durchsagen gegeben, die die Fahrgäste über den Grund der Verspätungen informierten. An den Haltestellen sei das aber leider nicht möglich gewesen. "Es ist verständlich, dass es Unmut unter den Fahrgästen gab", sagte Winterwerp. "Wir können nur immer wieder um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten bitten."

Ob der Vorfall für die Firma, die das fehlerhafte Programm an die Stadtwerke geliefert hat, ein Nachspiel hat, war am Mittwoch noch nicht klar. "Gespräche müssen ergeben, wer die Schuld an der ganzen Sache hat", so Winterwerp.

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