Festakt würdigt 50-jähriges Wirken der Karl-Arnold-Stiftung in Königswinter

Bildungsarbeit im besten Sinne

  50 Jahre Karl-Arnold-Stiftung:  Das Jubiläum würdigen im Podiumsgespräch Jürgen Clausius, Jürgen Rosorius, Jürgen Wahl und Karl Lamers.

50 Jahre Karl-Arnold-Stiftung: Das Jubiläum würdigen im Podiumsgespräch Jürgen Clausius, Jürgen Rosorius, Jürgen Wahl und Karl Lamers.

Foto: Frank Homann

Königswinter. "Demokratie ist nicht gottgegeben. Sie belebt sich nicht von alleine. Deshalb braucht Demokratie politische Bildung." Was Bernhard Worms, Vorsitzender der Karl-Arnold-Stiftung in seiner Festansprache so treffend formulierte, hat vor vielen Jahren auch ein junger Politiker erkannt, der als einer der Gründungsväter der CDU in die deutsche Geschichte einging: Karl Arnold.

Ihm war bewusst, "dass das Pflänzchen Demokratie im Nachkriegsdeutschland nur wachsen kann, wenn es von der politischen Gesinnung des einzelnen Staatsbürgers ausgeht und wächst", so Worms. Karl Arnold ist deshalb eine Stiftung gewidmet, die sich die politische Bildung der Bürger zur Aufgabe gemacht hat - und die nun ihren 50. Geburtstag feierte.

Mehr als 150 geladene Gäste waren zum Festakt anlässlich des runden Jubiläums der Karl-Arnold-Stiftung ins Adam-Stegerwald-Haus gekommen, darunter auch der Sohn Karl Arnolds, Gottfried Arnold mit seiner Familie. Ein besonderer Gruß des Stiftungsvorsitzenden galt auch der Stadt Königswinter, vertreten durch den stellvertretenden Bürgermeister Peter Gola: "Wir und unsere Seminarteilnehmer fühlen uns sehr wohl und heimisch in Königswinter."

Seit 2002 hat die Stiftung ihren Sitz an der Hauptstraße 487, im gleichen Gebäude wie die Jakob-Kaiser-Stiftung. Einziger Wermutstropfen bei den Jubiläumsfeierlichkeiten: Wegen der laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin musste Roland Pofalla als prominenter Festredner absagen. In einem schriftlichen Grußwort würdigte der CDU-Generalsekretär aber den Verdienst der Stiftung auf dem Feld der politischen Bildung: "Dass Deutschland nach 1945 zu einer stabilen Demokratie gereift ist, daran haben Stiftungen wie ihre einen großen Anteil."

Und auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach Gründung der Bundesrepublik ist die politische Bildungsarbeit, wie sie die Karl-Arnold-Stiftung betreibt, nicht wegzudenken: "Die Stiftung gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Im Wandel der Zeit bleibt auch in Zukunft die Karl-Arnold-Stiftung mit ihren politischen Weiterbildungsangeboten eine feste Konstante", wie Worms betonte.

Dem pflichtete auch Wolfram Hilz, Professor an der Universität Bonn, bei, der sich mit dem Thema Politische Bildung auch unter wissenschaftlichen Aspekten intensiv beschäftigt hat: "Demokratie ist ohne eine kontinuierliche Auseinandersetzung ihrer Angehörigen über den konkreten Zustand der politischen Ordnung, ohne ausreichende Information über Hintergründe und Zusammenhänge sowie die aktive Beteiligung der Bürger schlichtweg nicht denkbar."

Wie politische Bildung im Idealfall aussehen kann, konnten sich nicht nur die Festgäste, sondern auch die Besucher des Tags der offenen Tür unter anderem beim interaktiven Simulationsspiel POL&IS anschauen. Bei diesem Spiel schlüpfen junge Leute in die Rolle von Politikern und müssen sich mit internationalen Beziehungen in Politik, Wirtschaft und Sicherheit auseinandersetzen. Dabei geht es nicht nur darum, als Staatschef Wohlstand für das eigene Land zu sichern, sondern auch auf Konflikte und Krisen in anderen Teilen der Erde zu reagieren.

"Die Schüler bekommen dabei einen ganz anderen Blick auf die politischen Gegebenheiten als man es zum Beispiel aus dem Fernsehen kennt. Es ist eben nicht alles schwarz und weiß, sondern viel komplexer. Und alles hängt irgendwie zusammen", erläutert Hauptmann Holger Gottesmann, der das Spiel mitbetreut. Angeboten werden die Seminare im Rahmen des Jahresprogramms der Karl-Arnold-Stiftung von den Jugendoffizieren der Bundeswehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort