Notunterkunft in Rheinbach Flüchtlinge ziehen in Eifeltorhalle

RHEINBACH-HILBERATH · Emsig sind die Mitarbeiter des Rheinbacher Bauhofs damit beschäftigt, die Eifeltorhalle in Hilberath für die Unterbringung von rund 20 Flüchtlingen und Asylbewerbern vorzubereiten.

 Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz (2. v. r.) und Fachbereichsleiter Peter Feuser (rechts) informierten die rund 120 Zuhörer in der Hilberather Mehrzweckhalle, wann diese mit wie vielen Flüchtlingen belegt sein wird.

Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz (2. v. r.) und Fachbereichsleiter Peter Feuser (rechts) informierten die rund 120 Zuhörer in der Hilberather Mehrzweckhalle, wann diese mit wie vielen Flüchtlingen belegt sein wird.

Foto: Axel Vogel

Am Montag in einer Woche sollen diese dort einziehen können. Darüber haben Bürgermeister Stefan Raetz, Ortsvorsteher Richard Tenorth und Fachbereichsleiter Peter Feuser jetzt vor Ort informiert. Mehr als 120 Bürger waren gekommen, bei einer Einwohnerzahl Hilberaths von rund 400 Menschen ein Spiegel des großen Interesses.

"Dieser Zuspruch macht deutlich, wie sehr ihnen das Thema am Herzen liegt", stellte Ortsvorsteher Tenorth fest. Mit großem Applaus unterstrichen die Hilberather, was Nigel Keen als Aktiver des Flüchtlingshelferkreises sagte: "Es ist eine große Chance für Hilberath, die Menschen brauchen euch alle. Wir können ihnen zeigen, wie es bei uns ist. Dafür brauchen wir nur Verständnis und Herz."

Von einer anfänglichen Herausforderung habe sich sich die Unterbringung von Flüchtlingen für die Stadt zum Problem entwickelt, beschrieb Bürgermeister Raetz die aktuelle Situation. Die Entwicklung machte er an den Zahlen deutlich: Waren es im Jahr 2014 insgesamt 85 Menschen, die untergebracht werden mussten, so sind es nach aktuellem Stand schon 474 Personen. "Wir bekommen inzwischen pro Woche 25 Personen zugewiesen. Wir sind schon jetzt an der absoluten Kapazitätsgrenze, weil es in Rheinbach kaum etwas anzumieten gibt", so Raetz.

Überlastungsanzeige an die zuständige Bezirksregierung geschickt

Der Verwaltungschef betonte, dass die Stadt den "ortsüblichen Mietzins und die Nebenkosten" und keine überzogenen Forderungen zahle. Untergebracht sind die Flüchtlinge inzwischen in acht städtischen und elf angemieteten Objekten, in Flerzheim wurde ein Container umgerüstet für zehn Personen, die Mehrzweckhallen in Ramershoven und Queckenberg sind komplett voll.

Nach der Hilberather Eifeltorhalle folgt die Belegung der Oberdreeser Ludwig-Fett-Halle, deren Rohrsystem zurzeit wegen "leichter Legionellenfeststellung" behandelt werde, wie der Bürgermeister erläuterte.

Am Montag hatte die Stadt Rheinbach eine so genannte Überlastungsanzeige an die zuständige Bezirksregierung geschickt, was aber höchstens zu einer Pause von zwei bis drei Wochen bei den Zuweisungen führen würde, nicht aber zu einer dauerhaften Verringerung. Zum Jahresanfang stehen noch einige weitere Anmietungen zur Verfügung, aber "danach wird es richtig eng", so Raetz.

Ob dann noch die vom Rat beschlossene Nichtbelegung von Turnhallen einzuhalten sei, könne er nicht sagen. Angefragt sei die Turnhalle des landeseigenen Berufskollegs Glas-Keramik-Gestaltung. Und: Im Januar wird mit dem Neubau eines neuen Objekts für bis zu 80 Personen in Holzständerbauweise begonnen, das rund 2,3 Millionen Euro kosten soll.

Am Montag (7. Dezember) werde der Rat sich mit der Anmietung von Zelten - sogenannten Traglufthallen - beschäftigen, die 200 Menschen aufnehmen können. Die Jahrespacht bezifferte Raetz auf "mindestens 500.000 Euro". Auch "spekuliere" er auf das Schulgebäude des Pallotti-Kollegs, das intakt sei und ab Mitte 2016 frei werde.

Kontakt für alle, die sich in Hilberath in der Flüchtlingshilfe engagieren möchten, ist Ortsvorsteher Richard Tenorth, 0 22 26/56 09.

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