Ferienaktion Flüchtlingskinder haben im Landesmuseum jede Menge Spaß

BONN · 15 Flüchtlingskinder aus Endenich haben während der Ferien im Landesmuseum jede Menge Spaß. Am Wochenende endete das dreiwöchige Ferienprogramm mit einer Werkstattschau.

"Aus den Schätzen des Landesmuseums - von der Steinzeit bis zur Neuzeit" lautet das Thema im LVR-Landesmuseum. 60 Mädchen und Jungen zwischen sechs und vierzehn Jahren nahmen teil, modellierten Stuckornamente, töpferten nach Art der Bandkeramik, malten Porträts im Stil der Renaissance, bauten Modelle von Steinzeithäusern, stickten Wappen oder bemalten Porzellantassen. Am Wochenende endete das dreiwöchige Ferienprogramm mit einer Werkstattschau.

"Die Kinder haben viel Spaß und eignen sich gleichzeitig Wissen über den historischen Hintergrund an", erklärte Franz Hülsbusch vom "Förderkreis Jugend im Museum", der das Programm mit dem Museum organisiert hat. Als Museumspädagoge leitete Hülsbusch das Programm früher hauptamtlich, seit zwei Jahren ist er im Ruhestand, und das Projekt wird ausschließlich ehrenamtlich getragen. Pro Woche kümmern sich 16 Förderkreis-Mitglieder um die Kinder.

Christina aus Ägypten war schon zum fünften Mal dabei. Der Förderkreis, das Jugendamt und die Leitung des Paulusheims in Endenich arbeiten zusammen, damit die Zehnjährige und 14 weitere Flüchtlingskinder aus dem Paulusheim kostenlos teilnehmen konnten. Eine private Spende half bei der Finanzierung. Die Kinder aus Syrien, Ägypten und Aserbaidschan waren sichtlich begeistert bei der Sache. "Einige von ihnen zeigten ein unglaubliches Talent im Skizzieren von Mustern und Blumen bei der Porzellanmalerei", berichtete Hülsbusch.

"Es gefällt mir hier sehr gut, weil ich gerne male und bastele", erzählte Christina. Über sprachliche Probleme halfen sich Kinder und Betreuer hinweg, indem andere Kinder übersetzten, sie aufs Englische auswichen oder sich mit Gesten verständigten. "Die Integration fiel nicht schwer", resümierte Hülsbusch. Über die gemeinsamen Aktivitäten hätten einige Flüchtlingskinder sogar neue Freundschaften geschlossen.

Das Ferienprogramm gab auch einen Ausblick auf die nächste Ausstellung im LVR-Landesmuseum mit dem Titel "Revolution Jungsteinzeit", die ab 5. September zu sehen ist. Ein Teil der Kinder baute Modelle jungsteinzeitlicher Häuser mit Stöcken, Lehm und anderen Naturmaterialien. Zeitgleich bauten Mitarbeiter des Museums vor dem Gebäude ein solches Haus in Originalgröße auf. In den Herbstferien wird es zum Ausstellungsthema dann ein eigenes Programm geben. thb

Wer Interesse hat, sein Kind für die Herbstferien anzumelden oder selbst mitarbeiten möchte, kann sich unter Tel. 0228/9297 3933 an Franz Hülsbusch oder per E-Mail an foerderkreis48@web.de wenden.

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