Neue Straße bei Rheinbreitbach eröffnet Freie Fahrt an der Landesgrenze

BAD HONNEF/RHEINBREITBACH · Die neue Straße zwischen Rheinbreitbach und Bad Honnef-Süd ist eröffnet worden, noch fehlt aber ein Name.

 Gemeinsamer Schnitt: Wally Feiden (Mitte) und Karsten Fehr (4. von links) bei der Einweihung der neuen Straße.

Gemeinsamer Schnitt: Wally Feiden (Mitte) und Karsten Fehr (4. von links) bei der Einweihung der neuen Straße.

Foto: Frank Homann

Carsten Wuschek und seine Kollegen des Bau- und Betriebshofes der Stadt Bad Honnef hatten die Absperrungen noch nicht ganz aufgeladen, da kurvten die ersten Autofahrer vom Kreisel am Drieschweg Richtung Rolands-ecker Kreuz. Seit Montagvormittag herrscht freie Fahrt auf der neuen Straße zwischen dem Gewerbegebiet Bad Honnef-Süd und der B42-Anbindung auf Rheinbreitbacher Gebiet. Und einige Autofahrer hatten es offenkundig eilig, die bisherigen Staustellen etwa Am Kettelfeld zu umfahren.

Die Eröffnung durch Bad Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden und ihren Rheinbreitbacher Amtskollegen Karsten Fehr, auch Verbandsbürgermeister in Unkel, setzte nach fast zwölf Jahren den Schlusspunkt unter ein Projekt, das die Lager arg gespalten hat: Macht die Straße Sinn, ohne großes Neubaugebiet im Selhofer Feld? Daran scheiden sich im Bad Honnefer Stadtrat die Geister, nach wie vor.

Feiden sagte kritisch zu 400 Metern von Kreisel zu Kreisel, zuzüglich des Stückes Drieschweg und des Kreisel-Anschlusses Linzer Straße: "Es ist zu viel Geld für zu wenig Straße." Immerhin belaufen sich die Gesamtkosten auf 3,9 Millionen Euro. Und so seien sie "die Schlussläufer", die "eigentlich gar nicht hatten starten wollen", ergänzte auch Fehr, gebunden an eindeutige Ratsbeschlüsse, so Feiden.

Begonnen hatte das Ringen um eine Entlastungsstraße 2001; die Mehrheit des Rates der Stadt Bad Honnef, Bauherrin der länderübergreifenden Straße und damit Zahlmeisterin, votierte dafür. "Umfangreiche Variantenprüfungen", Umweltverträglichkeitsprüfungen, 2002 die öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit den Nachbarn, über deren Gebiet die Straße ja läuft, und die Bauleitplanung nahmen weitere gut drei Jahre in Anspruch.

Es folgte die Ausführungsplanung, ebenso umfangreicher Grunderwerb samt großer Auswirkungen auf einen Rheinbreitbacher Betrieb, im Juli 2010 der erste Spatenstich. Bauchschmerzen bereitet die Förderlage: Während das Land Nordhein-Westfalen 1,6 Millionen Euro zuschießt, stehen Förderbescheide von Rheinland-Pfalz, die schon erteilt waren, wieder auf dem Prüfstand. Und damit könnte die Sache für Bad Honnef ein ganz schönes Stück teurer werden.

Einen Namen hat das "Kind" noch nicht: "Hier ist Kreativität gefragt", hofft Feiden auf Namensvorschläge. Mit einer Einschränkung: Ein Name soll es sein, solle die Straße die Nachbarn doch verbinden, nicht trennen. Auch Fehr wünschte, nach allen Hürden, die man habe überwinden müssen, nur Gutes: dass die "Befürworter der Straße Recht behalten und die Vorteile überwiegen", dass der Berufsverkehr nicht zu Stauungen an der B42 führen möge und dass die Autofahrer in der außerorts gelegenen Tempo-70-Zone von Unfällen verschont bleiben.

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