Frisch gepresster Orangensaft kontra Zigarette

Tagung "Gesunde Schule" mit 15 Arbeitsgruppen und Themen in Beuel - Ministerin Schmidt: Früh mit der Gesundheitserziehung anfangen

Frisch gepresster Orangensaft kontra Zigarette
Foto: Malsch

Beuel. Die charmanten Hostessen am Eingang wiesen die Besucher gleich auf den Aktionsstand im Foyer hin: Frisch gepresster Orangensaft gegen 29 Pfennig oder viel besser - gegen eine Zigarette, die zerbröselt in einem Glasbehälter landete. Gesundheit wurde am Montag in der Integrierten Gesamtschule (IGS) an der Siegburger Straße groß geschrieben.

Im Beisein von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann drehte sich bei dem Workshop alles um das Stichwort "Gesunde Schule". In Zusammenarbeit mit der Robert-Bosch-Stiftung hatte die IGS die Tagung mit 15 Arbeitsgruppen und Referenten vorbereitet.

Themen wie Suchtprävention in der Grundschule, Konzentration und Entspannung, sexuelle Gewalt in der Schule oder Erste-Hilfe-Ausbildung für Schüler wurden in separaten Gesprächsrunden diskutiert. Etwa 250 Gäste - Lehrer, Pädagogen, Eltern und Schüler - aus Bonn/Rhein-Sieg waren gekommen. Als nächste Stufe werden sich Schulen zu Projektbündnissen zusammenschließen, wie IGS-Leiter Jürgen Nimptsch erklärte.

"In den kommenden drei Jahren werden wir intensiv mit der Paul-Gerhardt-Schule, der Realschule sowie der Europa-Schule in Bornheim kooperieren, um die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen umzusetzen." "Die Prävention muss den gleichen Stellenwert bekommen wie die Rehabilitation", erklärte die Ministerin bei der Eröffnung der Tagung. "Je früher mit der Gesundheitserziehung angefangen wird, desto besser."

Wie dringend solche Maßnahmen erscheinen, veranschaulichte Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Anhand wissenschaftlicher Studien erläuterte sie den enormen Anstieg von gesundheitlichen Defiziten und Belastungen der Schüler. So wurden 1986 nach Ergebnissen der Kölner Sporthochschule 16 Prozent der 11-bis 14-Jährigen als sportförderungsbedürftig eingestuft.

1995 waren es schon 47 Prozent. Ein großes Problem stellt das Rauchen dar. "Gerade bei den 12- bis 17-Jährigen ist das deutlich angestiegen", sagte Pott. Daher die Aktion frisch gepressten Orangensaft gegen den Glimmstengel. Nichtrauchertage gibt es an der IGS vier Mal im Jahr. Nimptsch: "Das Rauchen ist das am stärksten debattierte Thema."

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