Wald- und Wildtag am Bundesforsthaus in Altenrath Frisches Wildbret – nicht nur etwas für die Wintermonate

Troisdorf · Beim Wald- und Wildtag am Bundesforsthaus in Altenrath stehen Gäste für Fleisch von Wildschwein und Damwild Schlange. Auch die anderen Stände freuen sich über das Interesse der zahlreichen Besucher.

Florian Zieseniß, Leiter Betriebsbereich Wahner Heide (2. von links) mit drei Auszubildenden am Grill.

Florian Zieseniß, Leiter Betriebsbereich Wahner Heide (2. von links) mit drei Auszubildenden am Grill.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Schon vor dem offiziellen Start des Wald- und Wildtages rund um das Bundesforsthaus standen die Gäste an den Grills und am Kuchenbuffet Schlange. Seit vielen Jahren ein beliebtes Event, lockte es auch diesmal wieder Hunderte Besucher in den Wald.

 Brot aus dem Dampfbackofen der Gammersbacher Mühle.

Brot aus dem Dampfbackofen der Gammersbacher Mühle.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

„Wir sind schon oft hier gewesen, uns schmecken das Fleisch und der Kuchen und wir genießen die Geselligkeit“, freut sich Margarete Krieger, die ihren Hund Terry mitgebracht hatte. Sie befürchtet, dass das Fest vielleicht nicht mehr oft stattfinden könne. Doch da beruhigt Florian Zieseniß: „Wir haben zwar Personalprobleme, aber einmal im Jahr wollen wir die Nachbarschaft gerne weiterhin einladen, das gute Wildbret zu verkosten und zu sehen, was die Natur alles kann“.

Naturprodukte sind gefragt

 Azubi-Ausbilder Jens Frackenpohl bearbeitet mit der Motorsäge einen Baumstamm.

Azubi-Ausbilder Jens Frackenpohl bearbeitet mit der Motorsäge einen Baumstamm.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Der Leiter Betriebsbereich Wahner Heide ist für den Bundesforstbetrieb Rhein-Weser in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf für insgesamt 18 000 Hektar bundeseigener Flächen verantwortlich. Man müsse Personalabgänge auffangen, sagt er. „Wir suchen derzeit Leute, die Forstwirtschaft studiert haben, zudem bieten wir duale Studiengänge an“. Er bestätigt, dass man früher zwei Veranstaltungen dieser Art – sogar mit größeren Ausmaßen – pro Jahr durchgeführt habe. „Auch Jagdhornbläser waren meist dabei“, so weiß er. Doch mit Corona seien die Auflagen erhöht worden.

Zieseniß schwärmt vom Geschmack des Wildfleisches. „Es ist lecker, das Damwild hat einen ähnlichen Geschmack wie Kalbfleisch“. Davon überzeugten sich die Besucher reichlich. Es gab Wildschwein und Damwild und zudem im Laden auch Wildsalami. „Hier im Bundesforsthaus wird über das ganze Jahr hinweg Wild verkauft. Während der üblichen Arbeitstage wird zumeist zwischen 8 und 15 Uhr eine Auswahl angeboten“. Zieseniß rät: „Vorher anrufen und fragen, ob das Gewünschte vorrätig ist“. Wildbret sei über das gesamte Jahr eine äußerst geschmackvolle Variante zum üblichen Schwein oder Rind, erklärt der Förster. „Nicht nur in den Wintermonaten“, ergänzt er.

Damwildbestand wird zum Schutz junger Bäume kontrolliert

Das Damwild beispielsweise müsse sowieso bejagt werden. „Da in den hiesigen Wäldern keine Prädatoren, wie etwa Wölfe, unterwegs sind, breitet sich das Damwild aus und frisst die jungen Laubbäume weg, die gepflanzt wurden, um klimaharten Mischwald anzubauen.“

Zur Wahl standen beim Wald- und Wildtag auch die lecker aussehenden Brote der Bäckerei an der Gammersbacher Mühle. 400 Stück wurden verkauft. Und auch der Fischerei-Verein Köln-Mülheim sowie die Heide-Imker brauchten über mangelndes Interesse nicht zu klagen.

Für die Kinder war Ausbilder Jens Frackenpohl mit seiner Motorsäge in Aktion. Er zauberte damit aus einem Baumstamm einen Tannenbaum und erntete dafür viele „Ahs“ und „Ohs“,. ehe am Nachmittag die Grillmeister „Ausverkauft“ meldeten.

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