Strom-Freiluft-Umspannanlage bei Ramersbach Frischzellen für die Energiewende

RAMERSBACH · Nach siebenmonatiger Bauzeit und einer Investition von rund zwei Millionen Euro geht die aus den 1960er Jahren stammende Umspannanlage nach einer Frischzellenkur runderneuert in die Zukunft. Westnetz GmbH modernisiert die Umspannanlage zwischen Ramersbach und Blasweiler.

 Nach siebenmonatiger Bauzeit und einer Investition von rund zwei Millionen Euro geht die aus den 1960er Jahren stammende Umspannanlage nach einer Frischzellenkur modernisiert in die Zukunft.

Nach siebenmonatiger Bauzeit und einer Investition von rund zwei Millionen Euro geht die aus den 1960er Jahren stammende Umspannanlage nach einer Frischzellenkur modernisiert in die Zukunft.

Foto: Martin Gausmann

Sie müssen stets gut geerdet sein, weil sie ständig im übertragenen Sinne unter Hochspannung stehen: die Mitarbeiter der Westnetz GmbH. Dorthin, wo der Eintritt strengstens untersagt ist, weil Lebensgefahr besteht, da wo nebenan auf grüner Fläche friedlich eine Alpaka-Herde grast, luden am Dienstag die Verantwortlichen um Thomas Hill, Leiter des Regionalzentrums Rauschermühle, ein: an die Strom-Freiluft-Umspannanlage an der L 85 zwischen Ramersbach und Blasweiler.

Nach siebenmonatiger Bauzeit und einer Investition von rund zwei Millionen Euro geht die aus den 1960er Jahren stammende Umspannanlage nach einer Frischzellenkur modernisiert in die Zukunft. Westnetz-Partnerfirmen wechselten die beiden Transformatoren im Wert von je rund 500.000 Euro. Es wurde auch die Schutz- und Steuertechnik erneuert und an die Anforderungen der Energiewende angepasst.

„Wir erhöhen nicht nur die Versorgungsqualität, sondern stärken auch die örtlichen Stromnetze für die Energiewende. Wir stehen Gewehr bei Fuß. Wenn sie kommt, könnten wir sofort anschließen“, so Hill im Kreis seiner Kollegen zu den kommunalen Vertretern. Die Anlage versorgt neben dem Kreisstadt-Stadtteil Ramersbach – Bad Neuenahr-Ahrweiler erhält von den Ahrtal-Werken Strom – 24 weitere Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Brohltal sowie in den angrenzenden Verbandsgemeinden Adenau, Altenahr und Vordereifel und damit rund 20 000 Bürger.

Von satten 110.000 Volt wandelt die Anlage auf die kleinere Spannungsebene von 20.000 Volt um und verteilt den Strom in die örtlichen Netze. In umgekehrter Reihenfolge bieten die beiden je 60 Tonnen schweren und auf Schienen gelagerten Transformatoren, die jetzt wieder eine Lebenserwartung von 50 Jahren haben, ausreichend Leistungsreserven, um den in der Region erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien in die regionalen Verteilnetze und das Hochspannungsnetz einzuspeisen.

Immerhin sind an der Anlage Ramersbach rund 400 Fotovoltaikanlagen mit einer Einspeiseleistung von 5530 Kilowatt angeschlossen. Zum Vergleich: Die damit erzeugte Energiemenge dient zur Deckung des Stromverbrauchs von rund 1250 Haushalten. „Damit“, so Hill, „trägt die Anlage in einem erheblichen Maße zum Gelingen der Energiewende bei.“

Ingenieur Stefan Brück zeigte im Anschluss den Gästen, darunter Brohltals Verbandsbürgermeister Johannes Bell, Fritz Langenhorst Ortsvorsteher von Ramersbach, und Kreisstadt-Beigeordneter Peter Krämer, die aus Plaidt fernüberwachte Anlage mittlerer Größe. „Safety first“, daher wurden alle, die sich der Hochspannungsanlage näherten, mit Helmen ausgestattet.

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