Für den Kölner Kardinal sind Kinder das höchste Gut

Auf seiner Visitationsreise spricht Joachim Kardinal Meisner in Sankt Augustin mit Erzieherinnen

Für den Kölner Kardinal sind Kinder das höchste Gut
Foto: Arndt

Sankt Augustin. (mic) Plötzlich stand er da, ganz unaufgeregt, ging sofort auf die Anwesenden zu und begrüßte jeden per Handschlag. Ein "Guten Tag Herr Kardinal" war allenthalben zu hören. Dann setzte sich Joachim Kardinal Meisner auf den für ihn vorgesehenen Platz im Pfarrheim Sankt Mariä Heimsuchung in Mülldorf. Natürlich war es der in der Mitte der u-förmig gestellten Tische.

Der Erzbischof von Köln ist auf Visitation unterwegs im Dekanat Sankt Augustin/Siegburg. Gestern hörte er sich an, was ihm die Leiterinnen der katholischen Kindergärten zu sagen hatten, nicht ohne zuvor in seiner Begrüßung auf die Kinder einzugehen. "Das höchste Gut, das wir haben, sind die uns anvertrauten Kinder", sagte der Kardinal. Es sei heute eines seiner wichtigsten Termine. "Denn Sie sind meine wichtigsten Mitarbeiter."

Was Kinder in den ersten sechs Lebensjahren mitbekämen, sei prägend fürs Leben. In der Schule sei der Lebensentwurf schon nahezu fertig. "Da kann man allerhöchstens noch ein paar Beulen glätten." Nicht zu unterschätzen sie zudem, dass der Umgang mit Kindern jung halte. Kardinal Meisner warf einen Blick in die Runde. "Erzieherinnen werden gar nicht älter", machte der Gottesmann den Kita-Leiterinnen ein Kompliment.

Dann aber wollte der Kardinal zuhören, und was er hörte, interessierte ihn augenscheinlich sehr. Die Kindergartenleiterinnen der Gemeinde St. Martinus Niederpleis, wozu Birlinghoven, Buisdorf und Niederpleis zählt, berichteten zusammen mit Pastoralreferent Marcus Tannebaum über das gerade fertig gestelltes Kindergartenpastoralkonzept sowie ihre Arbeit in der Gemeinde.

So seien etwa die jedes Jahr stattfindende Bibelwochen auf sehr großes Interesse bei den Eltern und Kindern gestoßen. Man habe sich oft leer gefühlt, auf diese Weise aber wieder Freude und Motivation bekommen, so der Tenor. Mit dem Pastoralkonzept will sich die Gemeinde nun auf einen Weg machen, wieder mehr die Nähe zu Gott und zur Kirche zu finden.

Neugier und Begeisterung soll geweckt werden, christliche Werte will man in den Kitas vermitteln, die Kirche als besonderen Ort Gottes erfahrbar und den Glauben erlebbar machen. Nicht zuletzt sollen konkret die Eltern angesprochen und dazu aufgefordert werden, Gemeinde lebendig mitzugestalten.

Mit verschiedenen Aktionen, Sternsinger oder Bibelwoche etwa, sowie mit gemeinsamen Gotesdiensten und gemeinsamem Beten und anderen Zusammenkünften soll die Zusammengehörigkeit der Kindergärten und der Pfarrgemeinde stärker ins Bewusstsein gebracht werden.

Ein Familienkreis habe sich laut Tannebaum bereits gefunden, der Kleinkindergottesdienste organisiert. "Auch wir wollen zu einem Familienzentrum werden", sagte Tannebaum. Der Kardinal hörte Letzteres freilich ausgesprochen gerne. "Man kann ja sonst fast schon neidisch sein auf Herrn Rüttgers."

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