Für die Bonner Mieter ändert sich nichts

Beim Verkauf der Viterra an die Deutsche Annington bleiben die Mietverträge unverändert bestehen - Experten hoffen, dass sich der neue Eigentümer für die 4 869 Bonner Wohnungen langfristig engagiert

Wohnen in Tannenbusch:  Auch die Hochhäuser am Chemnitzer Weg gehören Viterra. Das Kartellamt muss noch dem Verkauf der Wohnungsgesellschaft zustimmen.

Wohnen in Tannenbusch: Auch die Hochhäuser am Chemnitzer Weg gehören Viterra. Das Kartellamt muss noch dem Verkauf der Wohnungsgesellschaft zustimmen.

Foto: Engels

Bonn. Für die Mieter ändert sich nichts, wenn jetzt die Wohnungsgesellschaft Viterra an den Immobilienkonzern Deutsche Annington verkauft wird. Wie berichtet, sind 4 869 Bonner Wohnungen betroffen.

"Die Mietverträge gehen unverändert auf den neuen Eigentümer über", sagte am Mittwoch Viterra-Sprecherin Katja Klemm. Das sei gesetzlich im Paragraphen "Kauf bricht nicht Miete" geregelt. Auch sonst bleibt alles beim Alten: "Unsere Mieter können sich jederzeit an die bekannten Ansprechpartner werden", sagt Klemm. Nun müsse noch das europäische Kartellamt der Übernahme von Viterra, bislang eine E.on-Tochter, zustimmen.

Die 4 869 Wohnungen befinden sich in 15 Bonner Ortsteilen. Insgesamt bewirtschaftet Viterra 150 000 Wohnungen. Die Deutsche Annington, die zum britischen Finanzinvestor Terra Firma gehört, hat selbst 80 000 im Bestand, so dass durch die Übernahme (Kaufpreis sieben Milliarden Euro) nun das größte Wohnimmobilienunternehmen Deutschlands entsteht.

"Das kam alles sehr schnell", heißt es bei Annington. So sei es bislang noch nicht spruchreif, ob etwa der Name Viterra bestehen bleiben wird. Doch auch beim neuen Eigentümer heißt es: "Für die Mieter wird sich gar nichts ändern". Annington habe Interesse daran, seine Mieter zu halten. Fest stehe allerdings nicht, ob und welchen Mietern irgendwann vielleicht die Wohnung zum Kauf angeboten wird. So etwas hat es auch bei Viterra schon gegeben.

Helmut Hergarten, Geschäftsführer bei Haus & Grund, hofft, dass der Käufer an den Wohnungen künftig alles Nötige tut und die Objekte nicht nur zur Spekulation nutzt. Auch Bernhard von Grünberg, Hauptgeschäftsführer des Mietervereins, kann noch nicht einschätzen, was die Deutsche Annington vorhat.

Auch er hofft, dass sich die Firma "nicht nur die Rosinen rauspickt" und dann für die anderen Wohnungen nichts mehr tut. "Wohnungsbau ist eine langfristige Investition und ein langfristiges Gut."

Mehr Infos im Internet unter www.viterra.de (Menüpunkt Wohnimmobilien).

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