Gärtner setzen 70 000 Lavendelpflanzen

Platz der Vereinten Nationen in Bonn soll Ende April fertig sein - Sieben Jahre Bauzeit - Neonröhren in den Masten tauchen die "Ohren" nachts in weißes Licht

  Terrassenförmig:  Am Platz der Vereinten Nationen haben Landschaftsbauer Gräser gepflanzt, jetzt setzen sie Lavendel. Ende April soll Eröffnung sein.

Terrassenförmig: Am Platz der Vereinten Nationen haben Landschaftsbauer Gräser gepflanzt, jetzt setzen sie Lavendel. Ende April soll Eröffnung sein.

Foto: Frommann

Bonn. Licht am Ende des Tunnels: Am Platz der Vereinten Nationen geht''s voran. In rund vier Wochen soll Bonns ehrgeiziges Verkehrsprojekt fertig sein. Nach sieben Jahren Bauzeit. Erste Planungen für die kreuzungsfreie Verbindung von Autobahn und B 9 gab''s bereits in den sechziger Jahren.

Als Grund für die vielen Verzögerungen macht die Stadt "die vielen am Bau Beteiligten" aus. Neben der Stadt waren und sind es die Stadtwerke, die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und der Landesbetrieb Straßenbau. Die Verwaltung bezeichnet es als "einmalige Geschichte, dass zwischen Autobahnaus- und abfahrten eine Kommune gestalterisch tätig geworden ist".

"Ende April wird der Platz komplett fertig sein", versprach Roland Rudolf von der Landesentwicklungsgesellschaft, die im Auftrag der Stadt letzte Hand anlegt. Im Winter wurden in den "Ohren" zwischen Autobahnab- und -auffahrt Gräser gepflanzt, die Fundamente für die Fahnenmasten gegossen. Mittlerweile stehen nach Angaben Rudolfs auch die Unterteile der Masten. Sie seien umlegbar, um besser an die Fahnen heranzukommen.

In den Stelen verbergen sich Neonröhren. Wie der Tiefbauingenieur weiter mitteilte, leuchten die Masten in der Nacht in Weiß, "damit sie nicht so schmucklos aussehen, wenn keine Fahnen aufgezogen sind". Denn die würden nur zu besonderen Anlässen gehisst. Die so genannten vierfach geschlitzten Masten sollen so auf die "Ohren" verteilt werden, dass keine Fahne die andere verdeckt.

Die Stelen, so die Stadt, sollen durch ihre spezielle Anordnung "quasi als Skulptur" verstanden werden. 220 Fahnenmasten sind laut Rudolf bestellt worden. "Auf Vorrat. Zunächst werden die Masten für die 191 UN-Mitgliedsstaaten aufgestellt." Die entsprechenden Fahnen seien bei der Bonner Fahnenfabrik bestellt und sollen bis Ende April ausgeliefert werden. Nach Angaben der Stadt sollen sie bei der 1. UN-Vertragsstaatenkonferenz - wann sie stattfindet, ist noch unklar - zum ersten Mal über dem Platz flattern.

Landschaftsbauer haben inzwischen in den "Ohren" den Hang abgesichert und ihn terrassenförmig angelegt. Von der zunächst geplanten Monokultur-Bepflanzung mit Lavendel hat man nach Angaben Rudolfs Abstand genommen. "Als noch Frost war, sind bereits Gräser gepflanzt worden. Zurzeit wird der Lavendel gesetzt." Im Sommer sollen rund 70 000 Pflanzen die "Ohren" in blaue Farbe tauchen.

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