Gaffen ist geschmacklos

Kommentar

Natürlich lässt es niemanden kalt, wenn ein Hubschrauber auf dem Rasen der Poppelsdorfer Allee landet. Und ein Großeinsatz der Feuerwehr zieht ebenfalls die Aufmerksamkeit der Menschen an: Viele bleiben stehen und schauen. Neugier ist eben menschlich.

Doch immer wieder passiert es, dass die Schaulust entschieden zu weit geht. Wie am Donnerstag beim Einsatz am Petruskrankenhaus. Wieder einmal hatte die Polizei alle Hände voll zu tun, um Gaffer zu vertreiben.

Völlig unverständlich ist es, wenn Zeitgenossen meinen, sie müssten mit ihrer Digitalkamera den Schnappschuss ihres Lebens machen. Das Leid und Unglück anderer im Bild festhalten zu wollen, ist, gelinde gesagt, geschmacklos. Auch den Vertretern der Medien ist nicht alles erlaubt.

Dass Polizei und Sicherheitskräfte mehr als zehn Kollegen bereitstellen müssen, um einen in Lebensgefahr schwebenden Mann auf dem Weg vom Rettungswagen in den Hubschrauber mit Tüchern vor der Öffentlichkeit abzuschirmen, ist geradezu grotesk. Am Donnerstag war es wieder mal traurige Wirklichkeit.

[ zum Bericht ]

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