Geld aus Düsseldorf für die umstrittene Burg

Die NS-Kaderschmiede Vogelsang im Kreis Euskirchen könnte Mittelpunkt des Nationalparks Eifel werden - Im Konzept fehlen noch Mittel des Bundes

  Markanter Punkt  im Nationalpark-Gelände: die NS-"Ordensburg Vogelsang".

Markanter Punkt im Nationalpark-Gelände: die NS-"Ordensburg Vogelsang".

Foto: dpa

Düsseldorf/Aachen. (dpa/ey) Sie könnte zugleich das Eingangstor und der Mittelpunkt des Nationalparks Eifel werden, touristischer Anziehungspunkt, aber auch ein Ort der historischen und politischen Bildung - die von den Nationalsozialisten als Eliteschule errichtete "Ordensburg Vogelsang". In diesen Tagen ist es realistischer geworden, dass ein Teil der Ideen für eine zivile Nutzung des Bauwerks, die in den vergangenen Monaten entwickelt wurden, auch in die Tat umgesetzt werden können.

Denn für die Finanzierung einer Entwicklungsgesellschaft fehlt nach Angaben der Kreisverwaltung Euskirchen nur noch die Zusage des Bundes. Region und Land haben sich auf eine Finanzierung für die nächsten zwei Jahre geeinigt. Wenn das belgische Militär, das das Areal noch bis zum nächsten Jahr nutzt, abzieht, soll die Gesellschaft die so genannte Konversion einleiten.

Ein Verkauf des Geländes, dessen Kernanlage rund hundert Hektar umfasst, sei vom Tisch. Das Land Nordrhein-Westfalen habe für die nächsten beiden Jahre 600 000 Euro zugesagt. Aus der Region kommen 100 000 Euro, sagte der Konversionsexperte der Kreisverwaltung Euskirchen, Manfred Poth.

Land und Region erhofften vom Bund noch in diesem Jahr eine Zusage über insgesamt 300 000 Euro. Die Entwicklungsgesellschaft soll ein Trägermodell für "Burg Vogelsang" entwickeln und die Konditionen für die Übergabe an den Träger festschreiben.

Der nordrhein-westfälische Städtebauminister Michael Vesper (Grüne) stellte weitere 80 000 Euro für eine immobilienwirtschaftliche Untersuchung für die so genannten Ankernutzungen wie Besucherzentrum und Nationalparkverwaltung in Aussicht. Sie soll Aufschluss über Kosten und Finanzierung geben. "Damit ist ein weiterer Schritt getan, um die zivile Folgenutzung für diesen schwierigen Ort möglich zu machen."

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