Gesamtschule in Hennef stand unter Wasser

HENNEF · Die extrem kalte Nacht hat am Dienstagmorgen auch ihre Spuren in der Gesamtschule Meiersheide in Hennef hinterlassen. Mehr als 200 Schüler müssen umziehen.

Vermutlich nach einem Wasserrohrbruch im Haus C standen neben der Jungentoilette im Erdgeschoss auch zahlreiche Klassenräume im Untergeschoss unter Wasser. Stadtsprecher Dominique Müller-Grote sprach von mehr als 200 betroffenen Schülern der Klassen fünf und sechs. Die Feuerwehr rückte mit Wasserabsauggeräten an, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Gegen 6.45 Uhr war Matthias Nüchel, einer der beiden Hausmeister der Gesamtschule, einem "rauschenden Geräusch" im Haus C nachgegangen. Das hatte ihn schnell in einen Klassenraum im Souterrain geführt. Dort war sein Erstaunen groß: "Die Decke war wie ein Wasserfall." Bereits zehn Zentimeter hoch standen Tische und Stühle im Nass. Über dem Klassenraum liegt die Jungentoilette und dort vermutet auch Nüchels Kollege Frank Meyer den Grund des Übels.

Die Nacht von Montag auf Dienstag dürfte für eine der Wasserleitungen im Haus C der Schule wohl zu kalt gewesen sein. Am Dienstagmorgen gegen 8.30 Uhr hatte es das Thermometer in Hennef kaum über die Marke von minus 15 Grad geschafft. Ob die Kälte nun wirklich zu dem Rohrbruch geführt hat, oder ob es eine andere Ursache für den Wasseraustritt gab, "muss nun erst geprüft werden", stellte Müller-Grote klar.

Ob der Ereignisse war die Aufregung in der Schule mit ihren rund 1400 Schülern zunächst groß. Gleichwohl bewiesen viele Jugendliche, wie Miriam und Selina (beide 14 Jahre), Tatkraft. Nachdem sie sich im Lehrerzimmer mit Schieber und Eimer bewaffnet hatten, machten sie sich zum Wischen in ihrem Klassenraum auf. Der liegt zwar in der ersten Etage.

Eilig ausgetüftelter Notfallplan

Doch hatte dort jemand vergessen, den Wasserhahn auszustellen, nachdem das Wasser nach der Leckage wieder angestellt worden war. Folglich gab es auch dort eine Überschwemmung. Auch das brachte den stellvertretenden Schulleiter Jochen Herchenbach nicht aus der Ruhe. Mit einem eilig ausgetüftelten Notfallplan ging der Konrektor gegen 8.45 Uhr in die Klassenräume. Statt eines Unterrichtsausfalls war Umorganisation angesagt. Will heißen: Klassen zogen kurzfristig um.

Für Stadtsprecher Müller-Grote ist aber klar, dass die "Wanderklassen kein Dauerzustand sein können". So müsse man etwa das Aufstellen von Containern in Erwägung ziehen, bis der betroffene Trakt wieder saniert sei. Das soll bis zum Ende der Osterferien geschehen sein. Zu den Kosten, die von der Schule auf eine sechsstellige Summe geschätzt werden, wollte Müller-Grote noch nichts sagen: "Das muss jetzt alles noch genau untersucht werden." Klar ist allerdings schon jetzt, wer den Schaden zahlen soll: "Die Versicherung wurde angeschrieben", so Müller-Grote.

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