Geschwindigkeitskontrollen auf der L163 zeigen Wirkung

RHEINBACH/SWISTTAL · Für Wilhelm Diedrichs und Johann Engbrecht war das am Mittwoch ein geruhsamer Vormittag. Die Mitarbeiter des Siegburger Straßenverkehrsamtes hatten sich ab 10 Uhr etwa anderthalb Stunden lang mit ihren Radarmessfahrzeugen an der unfallträchtigen L163 zwischen Swisttal-Morenhoven und Rheinbach-Flerzheim postiert.

 Die roten Pfeile markieren Unfälle, die das Straßenverkehrsamt auf der L 163 registriert hat.

Die roten Pfeile markieren Unfälle, die das Straßenverkehrsamt auf der L 163 registriert hat.

Foto: Axel Vogel

Diedrichs stand in jener gefährlichen Kurve, in der es bereits zu einer Unfallserie und einem Todesopfer gekommen ist: Hier ist nur Tempo 50 erlaubt. Engbrecht parkte wenige hundert Meter entfernt auf dem Seitenstreifen einer Geraden: Dort darf man 70 Stundenkilometer fahren. Ergebnis der Kontrollaktion: Lediglich ein Fahrzeug wurde "geblitzt".

"Erfreulich" aus Sicht von Dieter Siegberg, Leiter des Straßenverkehrsamtes. Die verstärkten Kontrollen auf der L 163, zuletzt im Zuge des groß angekündigten Blitzmarathons am vergangenen Freitag, scheinen Wirkung zu zeigen. Beinahe alle Autofahrer hatten am Mittwoch den Fuß vom Gaspedal genommen.

Dazu mag auch beigetragen haben, dass die beiden Messfahrzeuge für den Autofahrer gut erkennbar am Straßenrand standen. Für den Verkehrsexperten Siegberg zählt vor allem, dass eine Sensibilisierung der Autofahrer erkennbar ist. Das war Anfang des Jahres noch ganz anders: Nach der Auswertung einer Radarmessung, die statistischen Zwecken diente, "waren dort 70 Prozent der Autofahrer schneller, als die erlaubten 70 Stundenkilometer", bilanzierte Siegberg, der von einem "katastrophalen Ergebnis" sprach.

Dabei seien vor allem "ortskundige Autofahrer" aufgefallen, sagte der Leiter des Straßenverkehrsamts. Bestätigt hatte diese Ergebnisse der Blitzmarathon am Freitag: Im Zuge der Aktion musste die Bonner Polizei etliche Fahrzeuge wegen überhöhter Geschwindigkeit von der L 163 winken. Neben der Bonner Polizei will erklärtermaßen auch die Straßenverkehrsbehörde die Strecke weiter verstärkt unter Beobachtung halten.

Das Problem bleibt für Siegberg: "Es gibt hier einen harten Kern von uneinsichtigen Autofahrern. Dabei lädt diese Strecke nicht gerade zum Schnellfahren ein." Gefährlich bleiben aus seiner Sicht neben den engen Kurven vor allem die unbefestigten Seitenstreifen: "Wenn der Reifen da reingerät, geht der Wagen ab. Da kann der Fahrer machen was er will."

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