Gewerkschafter protestieren in Siegburg gegen Sozialabbau

Mehrere hundert Menschen folgen dem Aufruf des DGB in die Kreisstadt

  Protest:  Mehrere hundert Menschen nahmen an der Maikundgebung des DGB vor dem Gewerkschaftshaus an der Kaiserstraße in Siegburg teil.

Protest: Mehrere hundert Menschen nahmen an der Maikundgebung des DGB vor dem Gewerkschaftshaus an der Kaiserstraße in Siegburg teil.

Foto: Arndt

Siegburg. Zum 20. Mal hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Bonn/Rhein-Sieg/Oberberg zur traditionellen Maikundgebung vor das Siegburger Gewerkschaftshaus aufgerufen. Zahlreiche Menschen waren am Tag der Arbeit dem Aufruf unter dem Motto "Menschlich modernisieren - gerecht gestalten - das machen wir" in die Kreisstadt gefolgt. Wie bereits in den vergangenen Jahren verband der DGB das Ganze mit einem Familienfest.

Plakate mit Sätzen wie "So nicht, Genossen! Stoppt den Sozialabbau! Schafft soziale Gerechtigkeit!" gaben einen Vorgeschmack auf die Ansprache von Ingo Degenhardt. "Es ist skandalös, dass die Bundesregierung Einsparungen bei den sozial Schwachen einfordert", sagte der DGB-Sekretär. Unter dem Deckmantel ökonomischer Notwendigkeiten würde der Druck auf sie erhöht. "Das ist nicht nur ökonomisch falsch, sondern auch menschenfeindlich."

Degenhardt wandte sich auch gegen Lockerung des Kündigungsschutzes und Erhöhung des Rentenalters. "Und die Gesundheit soll nun auch noch teurer werden."

Die Forderungen des DGB sind unmissverständlich: "Reformen ja - Sozialabbau nein Danke!" Den Gewerkschaften geht es laut Degenhardt um mehr Beschäftigung, solidarische Finanzierung des Sozialstaates sowie gerechte Gestaltung der Einwanderung. "Es gilt, die Elemente des Sozialstaates zu erhalten." Daher fordere der DGB "eine gesunde Reform für alle". Der Staat müsste mehr investieren. "In der Sozialpolitik sollte man die Ursachen und nicht die Opfer angehen."

Degenhardt lobte den Bundeskanzler für seine Haltung im Irak-Krieg. Gerhard Schröder habe "Mut zum Frieden, Mut zu Veränderung" gesagt. Ersteres habe er bewiesen. Beim zweiten müsse er "wohl noch nachbessern".

Im Anschluss an die Kundgebung begeisterte der Kölner Kabarettist Wilfried Schmickler auf der Bühne. Musik aus den 60er Jahren machte die Band "Comeback". Griechische und schottische Folklore rundeten das Programm ab. Zudem gab es internationale Köstlichkeiten. Für die Kleinen standen eine Hüpfburg und ein Karussell bereit.

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