Tierfriedhof Bönnschenhof in Oberpleis Gottesdienst mit Hund, Katze und Alpaka
OBERPLEIS · Ein besonderer Gottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort mit außergewöhnlichen Besuchern: Auf dem Tierfriedhof Bönnschenhof in Oberpleis saßen am Sonntag Vierbeiner in der ersten Reihe und lauschten den Worten von Pfarrer Jan Gruzlak.
Zum achten Mal hatte der Tier-, Natur- und Artenschutzverein Siebengebirge zu einem Gottesdienst für Mensch und Tier eingeladen. Auch "Louis" und "Filou" lauschten still. Die beiden Alpaka-Wallache gehören der Familie Jankowski vom Bönnschenhof, für die der Gottesdienst ein großes Anliegen ist: "Tiere sind schließlich auch Geschöpfe Gottes." Dass der Gottesdienst einmal ein derartiger Selbstläufer wird, "das hätten wir uns nicht träumen lassen", sagt Vorstandsmitglied Hans-Günther Brombach.
Die Idee stammt von Schriftführerin Andrea Czapek, der es damals ein "innerer Wunsch" war, einen solchen Gottesdienst für und mit Tieren zu veranstalten: "Ich finde es schade, dass Tiere heute oftmals Wesen fünfter Klasse sind, obwohl sie einen festen Platz im Leben der Menschen haben."
Mit dem Gottesdienst solle ein Zeichen dafür gesetzt werden, "wie wichtig Tiere für uns Menschen sind." Schwierig war die Suche nach einem Pfarrer. Bislang hatte die ehemalige Pfarrerin Birgit Henschel den Gottesdienst zelebriert, die war aber 2011 aus ihrem Amt ausgeschieden. Nachdem alle Anfragen ins Leere gelaufen waren, wandte sich Czapek in ihrer Not an den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Reinhard Bartha persönlich. "Es dauerte keine fünf Minuten", erinnerte sich Czapek, und ein Nachfolger war gefunden.
Der Lohmarer Pfarrer Jan Gruzlak erklärte sich bereit, den Gottesdienst zu feiern. "Ich finde das große Interesse der Menschen, die so einen Gottesdienst miterleben wollen, bemerkenswert. Das ist heutzutage ja nicht mehr selbstverständlich." Auch sei ihm, als Pfarrer, der Erhalt der Schöpfung ein besonderes Anliegen.
