Großbrand im Güterbahnhof Unkel

Rund 100 Einsatzkräfte löschten das Feuer, das bei Schweißarbeiten in einer Lagerhalle ausbrach. Bahnverkehr zwischen Köln und Koblenz kam zum Erliegen.

Unkel. Ein Großbrand im früheren Güterbahnhof in Unkel hat am Dienstag rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten. Das Feuer, das gegen 12 Uhr ausbrach, wurde laut Polizei Linz vermutlich durch Schweißarbeiten am Dach ausgelöst.

Bis zum Abend waren die Löscharbeiten nicht abgeschlossen. Personen kamen nicht zu Schaden. Jedoch entstand ein Sachschaden in Höhe von 50 000 Euro, so die Schätzung der Polizei Linz.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Linz, Unkel, Rheinbreitbach, Bad Honnef und Bad Hönningen wurden zur Brandbekämpfung hinzugezogen. Honnef und Hönningen unterstützten die Brandbekämpfung auch mit Drehleitern.

Ein Gefahrenstoffzug aus Neuwied führte Messungen der Giftstoffe in der Luft durch. Da in der Halle, die zur ansässigen Schlosserei gehört, zahlreiche Möbel und Gegenstände wie Kunststoff, Computer, Blech- und Autoteile gelagert wurden, vermuteten die Einsatzkräfte ein gesundheitsschädliches Schadstoffaufkommen in der Luft. Dies bestätigte sich allerdings nicht.

Aus Sicherheitsgründen wurden die Hochspannungs-Leitungen an den Eisenbahngleisen abgeschaltet, die sich unmittelbar neben der 800 Quadratmeter großen Halle befinden. Dadurch kam der Bahnverkehr zwischen Köln und Koblenz zum Erliegen. Die Deutsche Bahn richtete zwischen Bad Honnef und Linz einen Notfallbusverkehr ein.

Das Feuer brach beim Verschweißen von Bitumen-Bahnen im hinteren Teil des Gebäudes aus, erläuterte der Eigentümer der Halle dem General-Anzeiger. Es habe sich erst unter dem Dach und anschließend über die dachhohen Holzregale nach unten in die gesamte Halle ausgebreitet.

Ein Einsatz in der Halle war für die Brandbekämpfer deshalb zunächst nicht möglich. Mithilfe der zwei Drehleitern bekämpften die Feuerwehrkräfte den Brand von oben aus.

Vom Boden aus löschten sie das Feuer, das seitlich aus den Fenstern hinaus loderte. Befürchtungen, dass die Mitarbeiter der nahe liegenden Firma Rabenhorst durch den Rauch zu hohen Schadstoffen in der Luft ausgesetzt waren, bestätigten sich nach Messungen auf dem Firmengelände nicht, sagte Ulrich Rechmann, Einsatzleiter der Feuerwehr.

Dennoch baten die Einsatzkräfte die Bewohner anliegender Straßen über Lautsprecher, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Gefahr habe für die Anwohner jedoch nicht bestanden.

Nicht nur im Bahnverkehr, auch im Straßenverkehr rund um die Brandstelle kam es zu Störungen. Die B 42 wurde wegen der Rauchschwaden gesperrt, war aber um 17 Uhr - mit Staus - wieder befahrbar. Die Siebengebirgsstraße war bis in die Abendstunden gesperrt.

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