"Grünes C" steht in der Kritik

Grünzug im geplanten Gewerbegebiet Alfter-Nord soll allein 512 000 Euro kosten

ALFTER. Aus der Sache mit den "Freiraumtoren" kommt die Gemeinde nicht mehr heraus, auch der Verbindungsweg, genannt Link, im interkommunalen Landschaftspark "Grünes C" wird gebaut. Das ist im Gemeinschaftsprojekt vertraglich festgezurrt, und die Freigabe der benötigten Gelder für 2012 hat der Haupt- und Finanzausschuss bei seiner jüngsten Sitzung bewilligt. Das weitergehende und teurere Projekt wollen Verwaltung und Politiker nach wie vor loswerden - den Grünzug im geplanten, aber noch nicht bestehenden Gewerbegebiet Alfter-Nord am Herseler Weg.

Während die Landschaftsgestaltung an den Ortsrändern mit fünf Freiraumtoren und Link die Gemeinde 273 000 Euro kostet, würde Phase II im Norden die Kasse mit rund 512 000 Euro belasten. Der Ausschuss unterstützte daher erneut das Bestreben der Verwaltung, bei der Bezirksregierung einen Änderungsbescheid zu erwirken, um die Ausgaben der Kommune im Nothaushalt zu senken. Die Mittel für Alfter-Nord sollen bis zu einer Entscheidung der Bezirksregierung erst einmal eingefroren werden.

Die Umsetzung der Phase I für das "Grüne C" hat in Alfter in diesem Jahr begonnen. Das Projekt, das mit Mitteln von Bund, Land und der EU gefördert wird, verbindet c-förmig Landschaften in Bonn, Alfter und Bornheim über den Rhein hinweg mit Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin. In Alfter entstehen derzeit drei der fünf geplanten Freiraumtore: in der Nähe des Verkehrskreisels an der K 5/K12 n (der GA berichtete), in der Nähe des Spielplatzes an der Fürst-Franz-Joseph-Straße und am Freudiger Weg. Der Link, der die Stationen für Fußgänger, Jogger und Radfahrer verknüpft, wird im nächsten Jahr angelegt. 2013 sind dann die Stationen im Bereich Gielsdorf und Oedekoven an der Reihe.

Der Grundsatzbeschluss für das Gesamtprojekt fiel bereits im Sommer 2009 im Planungsausschuss, nachdem alle Entwürfe des Planungsbüros vorlagen.

Aufkommende Kritik von SPD und Freien Wählern an der konkreten, nun sichtbaren Umsetzung ließ Barthel Schölgens (CDU) daher nicht gelten: "Es geht mir auf den Keks, in der Ausführungsphase jedes Mal wieder Grundsatzdiskussionen zu führen." Der Antrag von Egbert Roggentin (Freie Wähler), den Tagesordnungspunkt zu verschieben, wurde abgelehnt. Er gab daraufhin seine Anmerkungen zum "Grünen C" zu Protokoll. Roggentin, der in der Jahre zurückliegenden Planungsphase noch kein Ratsmitglied war, vermisste insbesondere eine genauere Aufschlüsselung der Kosten für die einzelnen Baumaßnahmen. Eine Beurteilung, was notwendig und was unnötig sei, könne sonst nicht erfolgen.

Georg Steinig (SPD) äußerte sein Missfallen über den vielen Beton, der beim Freiraumtor am Verkehrskreisel verbaut wird. "Das wirkt wie ein Fremdkörper in der Natur." Er bedauerte, dass nun kein Handlungsspielraum mehr für Änderung besteht.

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