Gut Odenhausen wird zu einer Wohnanlage umgebaut

Schwere Bagger und Transporter schaffen am einst landwirtschaftlich genutzten Gut Odenhausen sichtbare Fakten. Der alte Scheunenkomplex an der Oberdorfstraße ist flach gelegt, lange Holzbalken und Schutt werden mit schweren Lastwagen abgefahren.

Gut Odenhausen wird zu einer Wohnanlage umgebaut
Foto: Jochen Wagner

Berkum. (waj) Schwere Bagger und Transporter schaffen am einst landwirtschaftlich genutzten Gut Odenhausen sichtbare Fakten. Der alte Scheunenkomplex an der Oberdorfstraße ist flach gelegt, lange Holzbalken und Schutt werden mit schweren Lastwagen abgefahren.

Ein paar Arbeiter sammeln gelbrote Backsteine auf, kratzen den bröckelnden Speis ab, stapeln die alten Verblender auf Paletten. Die Relikte der Altbauten sollen später wieder in andere Gebäudeteile eingebaut werden. Alte Brunnentröge, Pumpen und Brunnen werden ebenfalls aufgehoben.

Investor und Architekt Andre Dolfen aus Köln will 22 hochwertige Wohnungen mit einer Größe von bis zu rund 200 Quadratmeter Wohnfläche neben der alten Wasserburg Odenhausen erstellen und dabei soviel frühere Bausubstanz wie möglich bewahren. Der bisherige Hof-Charakter soll erhalten bleiben. "Die Investitionen liegen bei 7,5 Millionen Euro. Die Wohnanlage wird voraussichtlich zwischen Sommer und Herbst 2011 fertig sein", sagt der Investor.

In den Jahren zuvor hatte sich die Russisch-Orthodoxe-Kirche für das Areal interessiert und vorgehabt, dort ein modernes Seminarzentrum zu bauen. Dazu war sogar der Patriarch aus Düsseldorf zur Vorstellung des Projekts nach Wachtberg gekommen. Er hatte sich damals als vermeintlicher prominenter Nachbar ins Goldene Buch der Gemeinde eingetragen. Das Kirchen-Projekt war dann später an der Finanzierung gescheitert.

Die neuen Pläne zur Umgestaltung von Gut Odenhausen zu einer gehobenen Wohnanlage passten nach Auffassung des damaligen Beigeordneten Stefan Hahn ohnehin besser in die vorgesehene Entwicklung Berkums. Die Umgestaltung des früheren Gutshofes umfasst die Sanierung sowie den Neubau von Wohnungen sowie Häusern in verschiedenen Schnitten und Größen.

Bei der Gestaltung der Gutsanlage ist der Erhalt und die Wiederverwendung von Holzfachwerk, Feldbrandsteinen, Sprossenfenstern, Laternen, gepflasterten Hofflächen, von Zisternen gespeisten Brunnen mit Mühlenstein vorgesehen. Hinzu kommen aufwendige Aufarbeitungen vorhandener Innenraumdetails in Form von Gusseisenstützen und gewölbten Decken.

Sie sollen die Wohnqualität steigern und die historische Authentizität des Gutes bewahren. Eine Tiefgarage mit 33 Stellplätzen und Kellerräumen ist ebenfalls vorgesehen. Dafür musste jetzt der alte Scheunenkomplex weichen.

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