Gutachter soll anonymen Schreiber entlarven

Beschuldigungen gegen amtierenden Karnevalsprinzen - Bornheimer Ortsausschussvorsitzender erstattet Anzeige gegen unbekannt

Bornheim. (hpf) In der Stadt Bornheim kursieren seit einigen Wochen anonyme Briefe, in denen schwere Beschuldigungen gegen den amtierenden Karnevalsprinzen Heinz Dieter Vith erhoben werden. Darauf hat der Ortsausschussvorsitzende Peter van den Berg jetzt reagiert. Er erstattete Anzeige gegen unbekannt und gab ein Schriftgutachten bei Professor Adolf Gallwitz von der Polizeihochschule Villingen-Schwenningen in Auftrag.

Fehler eingestanden

Van den Berg nimmt Stellung: "Als ich von den Anschuldigungen hörte, habe ich mit dem Prinzen ein Gespräch geführt. Dabei bestätigte er mir, dass es bei seinem vorletzten Arbeitgeber zu einem Fehlverhalten seinerseits gekommen sei. Er sei dafür von einem ordentlichen Gericht verurteilt worden und habe auch nicht versucht, die Tat zu vertuschen. Den entstandenen Schaden werde er begleichen." Im Einvernehmen mit dem Steuerberater des Prinzen sagt van den Berg weiter, die Anschuldigungen über nicht gezahlte Unterhaltszahlungen und Steuerschulden seien "frei erfunden". Ebenso sei die Behauptung falsch, der Prinz sei arbeitslos und lebe vom Sozialamt.

Daher steht für van den Berg fest: "Es besteht kein schwerwiegender Grund, dem Prinzen sein Mandat zu entziehen. Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen nachzuverurteilen. Der Prinz und die Prinzessin haben mir erklärt, sie seien gerne im Amt. Ich werde diese Bereitschaft unterstützen und hoffe auch, dass die Bornheimer Karnevalisten sich fair gegenüber dem Prinzenpaar verhalten."

Auf die Frage, warum er so lange mit der Anzeige gegen unbekannt gewartet habe, sagte van den Berg: "Eine Anzeige zu erstatten, ohne einen Anfangsverdacht gegen eine Person zu haben, ist das Papier nicht wert. Ich hatte zwar gleich einen Verdacht, wer zu einer solchen Schweinerei fähig sein könnte, aber das reichte mir nicht aus."

Nun will van den Berg den Schreiber der anonymen Briefe mit Hilfe eines Schriftgutachtens ausfindig machen und dann verklagen. Professor Adolf Gallwitz von der Polizeihochschule Villingen-Schwenningen wird dieses Gutachten durch Schriftvergleiche erstellen. Laut van den Berg steht jetzt bereits fest, dass die drei in Bornheim verteilten anonymnen Schreiben von einer Person verfasst sind. Zurzeit vergleicht der Professor mehr als 50 weitere Schreiben der von van den Berg verdächtigten Person mit den anonymen Briefen.

Van den Berg: "Es war nicht schwer, diese Briefe zu beschaffen. Brenig wurde vor einigen Jahren mit anonymen Schreiben überflutet. Auch waren viele Leute bereit, mir Briefe des von mir Verdächtigten zu überlassen, in denen sie selbst massiv angegriffen wurden. Aber auch meine eigenen Unterlagen aus der Zeit der Bornheimer Bürgergarde enthalten viele unseriöse Briefe des Verdächtigen."

Schreibstil verglichen

Nach einer ersten Sichtung komme der Professor nun zu der Erkenntnis, dass sich der Schreiber häufig so genannter Schachtelsätze bediene, völlig übereinstimmend mit dem Stil in den anonymnen Briefen. Van den Berg appelliert an die Bornheimer, sich von der "Schlammschlacht" eines "Schmierfinks" nicht beeinflussen zu lassen und den Karneval in vollen Zügen zu genießen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort