Hähne bringen lautstark Leben in die Bude

In Hangelar krähen 41 Gockel um die Wette - Wer am häufigsten seine Stimme erhebt, gewinnt

  Warten und Zuhören:  Geduldig zählen die Juroren beim Wett-Krähen der Gockel in Hangelar jedes lautstarke "Kikeriki" der Federviecher.

Warten und Zuhören: Geduldig zählen die Juroren beim Wett-Krähen der Gockel in Hangelar jedes lautstarke "Kikeriki" der Federviecher.

Foto: Arndt

Sankt Augustin. Wenn morgens ein Hahn kräht, ist das nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches. Doch in Hangelar krähen ein Mal im Jahr an einem Sonntagmorgen um 10 Uhr gleich zahlreiche Gockel.

So gab es auch am Sonntag wieder ein lautstarkes Kräh-Konzert. Zum elften Mal hatte der Rassegeflügel- und Taubenzuchtverein Sankt Augustin-Hangelar und Umgebung zum Hähnewettkrähen vor das "Haus der Nachbarschaft" auf den Udetplatz in Hangelar eingeladen. Insgesamt gingen 21 große und 20 Zwerghähne an den Start. Mitmachen kann jeder Hahn. "Die einzige Bedingung ist, er muss geimpft sein", sagt Erich Lindsiepe, Vorsitzender des Vereins.

Der Ernst dieses Wettbewerbs sei zweitrangig. "Wir wollen der Bevölkerung vor allem zeigen, dass noch Leben in der Bude ist." Das war es tatsächlich. Nicht alle, aber die meisten Hähne krähten wie wild drauf los. Es schien, als wollten sie sich gegenseitig übertrumpfen. Wie schön, wie lang oder wie laut, darauf kam es aber nicht an - lediglich auf die Häufigkeit.

Vor den im großen U aufgestellten Käfigen saßen junge und ältere Juroren und vermerkten jeden einzelnen Hahnenschrei. Ein Wertungsrichter muss stets die Kräher von drei Gockeln zählen. Gewonnen hat, wer die meisten Striche hinter seiner Startnummer vorweisen kann.

Mit seiner Ehefrau Edda achtet Lindsiepe darauf, dass die Hähne ungestört krähen können. So darf etwa während der Wertungszeit außer den Juroren niemand in ihre unmittelbare Nähe. Bei den großen Hähnen machte das Federtier von Uwe Düpper den ersten Platz.

Bei den kleineren Artgenossen war es ein Deutscher Zwerghahn von Helmut Kettwig. Doch jedes Jahr gibt es auch Hähne, die es vollbringen, in den insgesamt 60 Minuten keinen einzigen Laut von sich zu geben. "Das sind meistens mehrere - wir losen dann einen aus", sagt Lindsiepe. Dieser bekommt den so genannten "Umweltpreis".

Bei den großen Hähnen ging der Preis an den Gockel von André Müller. Bei den Zwerghähnen blieb das Federtier von Lisa Morgenschweiß stumm. Als Preise winkten etwa Federtiere als Türstopper. Nachdem mittags das letzte "Kikeriki" verstummt war, ging es munter weiter.

Der Junggesellenverein "Gemütlichkeit" stellte gemeinsam mit der Löschgruppe Hangelar der Freiwilligen Feuerwehr den geschmückten Maibaum auf, und der Männergesangverein Eintracht Hangelar sang den Wonnemonat an.

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