Werbegemeinschaft Ahrweiler nimmt Gespräche auf Handel schließt eine Fusion mit dem Aktivkreis Bad Neuenahr nicht aus
Ahrweiler · Die Flutkatastrophe und Corona haben Spuren hinterlassen in der Geschäftswelt von Ahrweiler. Die Werbegemeinschaft dort denkt nun offen über eine Fusion mit dem Aktivkreis Bad Neuenahr nach.
Zwei Jahre Corona und dazu die Flutkatastrophe im Ahrtal: Die jüngere Vergangenheit hat in Ahrweiler viele Geschäfte hart getroffen. Die Stimmung unter den Inhabern ist gespalten, hieß es bei der Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Ahrweiler. In deren Reihen denkt man zudem offen über einen Zusammenschluss mit dem Aktivkreis Bad Neuenahr nach, wie der Vorstand der Werbegemeinschaft auf GA-Anfrage bestätigte. Entsprechende Sondierungen sind bereits terminiert.
Händler wollen Ahrweiler wieder attraktiv machen
Einerseits gebe es eine Aufbruchsmentalität, andererseits aber auch Fassaden und Schaufenster, die bislang nicht gereinigt worden seien. „Obwohl Händler oder Immobilienbesitzer dafür Zeit genug hatten“, äußerte zweiter Vorsitzender Henrik Geschier Unverständnis. Die Mitglieder, die ins Restaurant La Perla gekommen waren, sind jedenfalls guter Dinge, Ahrweiler wieder so attraktiv zu machen, wie es einmal war. Schon jetzt zeige sich gerade an den Wochenenden, dass die Zahl auswärtiger Besucher zunehme; und viele wollten dann auch wissen, was aus dem Gewerbe geworden sei. Vorschlag aus der Versammlung: Infotafeln am Markt sollten Auskunft geben.
Keine Buden für den Weihnachtsmarkt
Probleme deuten sich an mit dem Weihnachtsmarkt: Es fehlt an Buden. Einen Vermieter seien die Buden in der Flutnacht abhanden gekommen, ein anderer habe seinen Bestand verkauft. Die Krux: Neue Buden seien teuer, auch in der Miete. Eine Umlage der Miet- oder Anschaffungskosten auf die oftmals im Nebenerwerb agierenden Marktbeschicker würde diese aber von einem Engagement auf dem Weihnachtsmarkt abhalten. In der Konsequenz will man sich ein Beispiel an Andernach nehmen und statt einer Budenstadt die ganze Stadt zum Weihnachtsmarkt machen.
Mehtap Turan, die mit ihrer Modemanufaktur nicht nur Mitglied der Werbegemeinschaft ist, sondern zugleich der Vereinigung der Gewerbetreibenden in Andernach vorsteht, berichtete von Holzkonstruktionen, mit denen Fassaden individuell gestaltet werden können. Auch sonst, so hieß es, könnten die Händler voneinander lernen. In Ahrweiler wüssten viele Besucher noch nicht einmal, dass es an der Friedrichsstraße die Pop-up-Mall gibt, weil keine entsprechende Ausschilderung vorhanden sei.
Sondierungen für eine Fusion
Für die Zukunft der Werbegemeinschaft Ahrweiler deutet sich eine gravierende Veränderung an: Ein Zusammenschluss mit dem Aktivkreis Bad Neuenahr wird wahrscheinlicher. Bereits am 8. Juni solle es entsprechende Gespräche im Rathaus geben, hieß es auf Nachfrage. Die Machbarkeit und mögliche Rahmenbedingungen sollen dann Thema sein. Nachdem sich in Bad Neuenahr bereits eine satte Mehrheit der Mitglieder für vorbereitende Planungen zum Zusammenschluss ausgesprochen hat, gab nun auch die Versammlung in Ahrweiler grünes Licht. Die große Mehrheit stimmte auch dafür, den Vorstand für solche Planungen zu beauftragen.