Hartes Brot kommt bei Langohren gut an

Jürgen und Patric Witscher züchten in Pech erfolgreich "Blaue Deutsche Riesen". Die begehrten Langohren des Zuchtpaares sind nicht nur in rheinischen Gefilden gefragt.

Hartes Brot kommt bei Langohren gut an
Foto: Jochen Wagner

Wachtberg-Pech. Im Pecher Hasenhotel "Im Gässchen" sorgen Adelheid und Eddi für reichlich Nachwuchs der Spezies "Blaue Deutsche Riesen".

Die begehrten Langohren des Zuchtpaares sind nicht nur in rheinischen Gefilden gefragt. Ihre Hasenkinder zeugen inzwischen in den Niederlanden, in Belgien und Spanien eben wortwörtlich fleißig wie die Karnickel blaufelligen Nachwuchs.

Und damit die rund drei Dutzend Langohren weiter bei Laune bleiben, haben Generationen übergreifend Jürgen (52) und Patric (18) Witscher ihren "Blauen Riesen" ein regelrechtes Hasenparadies gebaut. In der 14 Boxen zählenden Stallanlage von Vater und Sohn gibt es Einzel- und Doppelzimmer sowie ein eingefriedetes Freigelände mit Wühlmöglichkeiten und kleinen Höhlen. Alle Hasenwohnungen sind durch ein variables, verschließbares Röhren- und Tunnelsystem oder Kletterbretter miteinander verbunden.

Bei schönem Wetter flitzen die Langohren auch auf der Blühwiese im Garten hinter dem alten Fachwerkhaus herum, mümmeln Gras, Löwenzahn und Gänseblümchen weg. Unter Züchterfreunden wird die vorbildliche Stallanlage inzwischen anerkennend als "Pecher Hasenhotel" im Drachenfelser Ländchen an der L 158 bezeichnet.

Züchter Jürgen Witscher: "Unsere Philosophie lautet, möglichst artgerechte Haltung und viel Bewegung. Wir wollen muntere Tiere. Daher haben alle Ställe verschiedene Ebenen und einen Auslauf ins Freigehege."

Jürgen Witscher kann nach eigenem Bekunden bei seiner Hasengesellschaft gut ausspannen. Er ist als Gutachter für einen großen internationalen Elektrokonzern nach Schadensfällen auch oft im Ausland unterwegs. Dann ist Sohn Patric der Chef im Hasenhotel. Der Schüler hat sich inzwischen zu einem anerkannten Jungzüchter gemausert.

Es gibt aber auch noch andere Farben im Hasenparadies. Dazu zählen Zuchthäsin "Jessica" - eine "Schwarze Deutsche Riesin" und Zuchtrammler "Mümmelmann" - er sorgt für Nachwuchs der Art "Hasengraue Deutsche Riesen".

Und weil sich die Langohren bei Witschers wohl fühlen, bedanken sie sich mit guten Würfen. "Wir hatten schon bis zu 15 Jungtiere im Nest, die meist alle durchkommen", freut sich Jürgen Witscher. Ausgewachsene Langohren bringen bei Witschers acht bis elf Kilo Lebendgewicht auf die Waage.

Und weil die Hasenbande viel Bewegung hat, werden die schönen Exemplare auch nicht so fett. Adelheid, Mümmelmann und Konsorten können im Hasenhotel überall hin, nur nicht in den Kochtopf. "Bei uns hat Streicheln und gute Pflege absoluten Vorrang.

Auf dem Teller wollen wir unsere Lieblinge nicht sehen", schwört Witscher. Wachtbergs Hüter der "Deutschen Riesen" tauschen sich bei Treffen und übers Internet mit anderen Hasenzüchtern aus.

Und wie es sich für ein gutes Hasenhotel gehört, ist auch die Küche für die Langohren vorbildlich. Es gibt nicht nur Trockenfutter und Wasser. Selbst im Winter täglich Möhren, trockenes hartes Brot, Heu und frisches Wasser. Dazu zwei- bis dreimal in der Woche Salat, Trockenfutter sowie Mais. Ab und zu auch Sellerie und Äpfel.

Der Speisenplan im Sommer bietet den "Riesen" täglich Gras, Löwenzahn, trockenes hartes Brot, Heu und Wasser. Dazu werden frische Haselnuss-Äste und Blätter sowie Salat, Trockenfutter und Mais gereicht.

Weitere Infos über Witschers Hasenhotel gibt es im Internet unter www.deutscheriesenpech.de

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