Alkoholverbot in der früheren Medienzentrale Helfer in der Flüchtlingsunterkunft brauchen Führungszeugnis

SANKT AUGUSTIN · In der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) herrscht ein Alkohol- und Rauchverbot für die Flüchtlinge. Vertreter des Betreibers European Homecare (EHC) nannten die verschiedenen Formen, wie die Bürger helfen können.

Um 21.29 Uhr am Mittwochabend erntete eine Bürgerin viel Zustimmung beim Informationsabend zur Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in der früheren Medienzentrale der Bundeswehr. Ursprünglich sollte die Veranstaltung in der Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums (der GA berichtete) um 21.30 Uhr enden, doch die Frau warf ein: "Das wirklich wichtige Thema steht noch aus: nämlich die möglichen Hilfsangebote."

Vertreter des Betreibers European Homecare (EHC) nannten die verschiedenen Formen, wie die Bürger helfen können - etwa in der Kleiderkammer, der Kinderbetreuung, bei Musikprojekten oder beim Deutschunterricht. Wichtig dabei: Es sollte eine gewisse Regelmäßigkeit geben. Voraussetzung für die ehrenamtlichen Helfer: Sie brauchen ein polizeiliches Führungszeugnis. "Das ist leider so", sagte Geschäftsführer Sascha Korte. Dann schließt der Betreiber laut Korte mit den Helfern einen Vertrag ab.

Ebenfalls erfuhren die Bürger, dass die Flüchtlinge durchaus in der Einrichtung auch mit anpacken dürfen - und das laut EHC auch wollen. Geregelt ist das im Paragraf fünf des Asylbewerberleistungsgesetzes. Sie erhalten 1,05 Euro pro Stunde für ihre Anstrengungen - meist kleinere handwerkliche Arbeiten wie Streichen oder Laub kehren.

Kein Stacheldraht

Und: In der ZUE herrscht ein Alkohol- und Rauchverbot für die Flüchtlinge. Wobei Korte eingrenzte: "Komplett verhindern lässt sich das natürlich nicht bei einer solch großen Einrichtung." Zum Thema Sicherheitszaun sagte Korte etwas scherzhaft: "Es gibt keinen Stacheldraht oder Übersteigschutz." Aber Michael Bauermann vom Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste sagte auch: "Die Menschen sind Flüchtlinge und keine kriminellen Individuen."

Bislang hat es laut Bürgermeister Klaus Schumacher zwei Runde Tische zur Einrichtung an der Alten Heerstraße gegeben: einen mit den direkten Anwohnern und einen mit Bezirksregierung, Polizei und EHC. Die Rückmeldung der Anwohner ist laut Bürgermeister Schumacher: "Wir stehen zu der Einrichtung."

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