Hell, kundenfreundlich und pünktlich fertig

Die Tourismus Siebengebirge GmbH zieht in die Talstation der Drachenfelsbahn um - Donnerstagnachmittag wird der "Tourismusbahnhof" feierlich eröffnet - Landschaftsmodell kommt im Juni

  Schmucker Tresen:  An diesem Schalter werden künftig die Touristen bedient.

Schmucker Tresen: An diesem Schalter werden künftig die Touristen bedient.

Königswinter. Es wird ernst für das Team der Tourismus Siebengebirge GmbH. Seit Dienstagmorgen läuft der Umzug vom alten Domizil an der unteren Drachenfelsstraße zum neuen Standort in der Talstation der Drachenfelsbahn ( der GA berichtete). Jeder packt mit an, fleißige Hände bewegen Karton für Karton, damit sich die neuen Arbeitsplätze pünktlich zur Eröffnung des "Tourismusbahnhofs" am Donnerstagnachmittag sehen lassen können. In der Bahnhofshalle riecht es nach frischer Farbe, überall stehen Werkzeug und leere Verpackungen.

"Gerade ist die Telekom am Werk, morgen werden die Computer angeschlossen, dann sind wir wieder arbeitsfähig", sagt Oliver Bremm zufrieden, während er eine schwere Tasche abstellt. Gerade hat der Geschäftsführer der Tourismus GmbH die letzte Fuhre mit dem Lieferwagen bewältigt.

Eine seiner Mitarbeiterinnen lässt sich, auf einer Umzugskiste, sitzende, ihr Butterbrot schmecken. In Kürze soll die Schulung weitergehen, in der ein Fachmann das Team in die Funktionsweise des Fahrkartenterminals einweist.

Stattliche 10 000 Euro stehen für den Umzug bereit - laut Bremm eine überschaubare Summe: "Darin ist vom Leihwagen bis zum neuen Drucker alles enthalten. Auf diese Weise kommt schon einiges zusammen", erklärt der Geschäftsführer.

Er und seine Mitarbeiter beziehen die bergseitig gelegenen Büros. Ihre Kunden bedienen sie indes an einem halbrunden Verkaufsschalter in der großen Halle. Abgetrennt wird er von der alten Schalterwand aus den 50er Jahren. Auch in den übrigen Bereichen des Bahnhofs sind Museumsstücke und Überreste aus 120 Jahren Zahnradbahngeschichte zu sehen - hier eine Antriebsachse, dort eine alte Schaffneruniform hinter Glas.

Helles Holz, verarbeitet von einer Friesdorfer Schreinerei, dominiert neben Glas und Metall den Innenausbau. Die tragenden Säulen der Bahnhofshalle haben Maler mit rostroter Farbe veredelt. Von der Decke hängen großformatige Drucke mit Siebengebirgs-Motiven des Künstlers Reinhard Zado herab. Im Zentrum der Halle, oberhalb des repräsentativen, neuen Glasentrees, blinken Zapfhähne hinter einem nagelneuen Tresen; für den Nachmittag wird die Bestuhlung für das Café erwartet, in dem sich die Touristen künftig erfrischen können.

Auch Architekt Michael Deisenroth, auf dessen Entwürfen der Umbau beruht, eilt engagiert im Bahnhof auf und ab. Hier steht eine Abnahme durch die Bauaufsicht an, da benötigen Handwerker noch Instruktionen, dort wird noch ein Druckeranschluss vermisst.

34 Betriebe waren in den vergangenen fünf Monaten am Gelingen des Zwei-Millionen-Euro-Projekts beteiligt, das zur Hälfte von der Königswinterer Familie Streve-Muelhens als Eigner der Bergbahnen im Siebengebirge AG getragen wird. Die andere Hälfte des Geldes stammt aus Bundesmitteln des Bonn-Berlin-Ausgleichsfonds.

Michael Deisenroth wirkt leicht erschöpft, aber zufrieden: Wie versprochen, hat der Hennefer Architekt das Projekt fristgerecht zum Abschluss gebracht und dabei auch die Details in die Tat umsetzen können, etwa die große Fensterscheibe, durch die die Gäste das Geschehen in der Werkstatthalle beobachten können. Noch ein wenig Geduld erfordert hingegen die Einweihung des großen Landschaftsmodells, das von Juni an im Obergeschoss zu sehen sein wird.

Unterdessen nimmt sich eine Putzkolonne der frischen Staubschichten auf Boden und Geländern an. Stunde um Stunde wird aus der Baustelle ein schmucker Neubau. Bis Bremm, Deisenroth und Bergbahnen-Chef Jürgen Limper am Donnerstagnachmittag die zahlreichen geladenen Gäste begrüßen können, warten jedoch noch reichlich "letzte Handgriffe". Seelenruhe und Gelassenheit verkörpern bis dahin nur die Esel. Unmittelbar vor dem Besucherzentrum warten sie auf Kundschaft und halten sich am Heu schadlos.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort