Hennefer Polizei stoppt Radler auf dem Gehweg

"Sie wissen schon, dass sie hier nicht auf dem Gehweg fahren dürfen", sagte Torsten Kleinekampmann. Die beiden radelnden Damen, die der Hennefer Bezirksbeamte am Warther Kreisel stoppte, zeigten sich einsichtig und stiegen vom Rad.

 Am Warther Kreisel ist nach Schulschluss was los: Zahlreiche Schüler überqueren die Straßen dann mit ihren Fahrrädern.

Am Warther Kreisel ist nach Schulschluss was los: Zahlreiche Schüler überqueren die Straßen dann mit ihren Fahrrädern.

Foto: Ingo Eisner

Hennef. "Sie wissen schon, dass sie hier nicht auf dem Gehweg fahren dürfen", sagte Torsten Kleinekampmann. Die beiden radelnden Damen, die der Hennefer Bezirksbeamte am Warther Kreisel stoppte, zeigten sich einsichtig und stiegen vom Rad.

Kleinekampmann beließ es bei der Ermahnung und drückte jedem noch ein Informationsfaltblatt in die Hand. Dort konnten die Damen dann nachlesen, wie sie sich als Radfahrer im Hennefer Straßenverkehr zu verhalten haben.

Als nächstes rauscht ein Dutzend Schüler auf Kleinekampmann und seine Kollegen zu. Natürlich alle auf Drahteseln und alle auf dem Gehweg. "Hallo, hallo, das geht aber gar nicht", sagt der Bezirksbeamte und wirft, wo er schon mal dabei ist, einen gepflegten Blick auf die Räder. Da gab es aber nichts zu meckern.

Alle Räder waren verkehrssicher, verfügten also über zwei voneinander unabhängige Bremsen, einen weißen Scheinwerfer samt Frontreflektor, eine rote Schlussleuchte samt Rückstrahler und Gepäckträger mit mehreren stabilen Trägern. Sogar die Speichenreflektoren waren bei den Rädern der Jugendlichen vorhanden. Dennoch musste Kleinekampmann die Jugendlichen darauf hinweisen, dass der Gehweg nun mal kein Radweg ist.

"Bleib fair im Radverkehr" lautet der Titel der Aktion, mit der die Polizei in Hennef die besonders gefährdete Verkehrsteilnehmergruppe sensibilisieren möchte. Zwar sank dank zahlreicher Polizeiaktionen in den vergangenen drei Jahren die Zahl der verunglückten Radler in Hennef von 51 im Jahr 2008 auf 30 im Jahr 2009.

Dennoch ist laut Roland Goy, Leiter der Hennefer Polizeiwache, in diesem Jahr wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Grund genug für die Polizei, an Problemstellen wie dem Warther Kreisel, der Frankfurter Straße und der Theodor-Heuss-Allee im Einmündungsbereich zur Fritz-Jacobi-Straße zusammen mit Mitarbeitern des Hennefer Ordnungsamtes zu kontrollieren.

"Fahren bei Rot, fahren gegen die Einbahnstraße und fahren auf dem Gehweg sind die häufigsten Fehler, die Radler machen. Dabei sind es vor allem die Männer, die der Meinung sind, ihnen könne nichts passieren und Risiken falsch einschätzen", sagte Goy. Fahren in dunkler Kleidung und ohne Licht und Helm nach Einbruch der Dunkelheit gehören ebenfalls dazu. "Wir wollen aufklären, informieren und auf die Risiken und Gefahren hinweisen", sagte Goy. Radler sollten in Hennef künftig zunehmend mit Polizeipräsenz rechnen.

Sicher unterwegs mit dem FahrradNicht nur Licht und Helm sind wichtig für die Sicherheit auf dem Fahrrad. Das Rad sollte auch immer in Schuss gehalten werden. Deshalb sollte der Fahrer Defekte vor jeder Fahrt reparieren. Wer mit seinem Rad unterwegs ist, sollte immer ein Handy dabei haben. Damit kann Hilfe oder ein Taxi gerufen werden. Deshalb empfiehlt es sich auch, Geld mitzunehmen.

Der Drahtesel ist auch keine Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn Alkohol getrunken wurde. Denn wenn die Polizei einen Wert von 1,6 Promille im Blut feststellt, ist der Autoführerschein sofort weg. Auch bei Eis, Schnee, starkem Regen oder Nebel sollte das Fahrrad besser stehen bleiben. So lassen sich Unfälle oder Stürze vermeiden.

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