Kommunalpolitik Hersel bekommt einen neuen Sportplatz

BORNHEIM-HERSEL · Dass es die Schuld der Kommunalpolitiker und der Stadt sei, dass es in Hersel noch keinen neuen Sportplatz gibt, das wollten die Vertreter aller Fraktionen am Dienstagabend in der Sitzung des Bürgerausschusses nicht auf sich sitzen lassen.

 Sportplatz Hersel: Er soll dort entstehen, wo das Maisfeld zu erkennen ist.

Sportplatz Hersel: Er soll dort entstehen, wo das Maisfeld zu erkennen ist.

Foto: Roland Kohls (Archivbild)

Der Herseler Theo Hopstein hatte in dem Gremium beantragt, die Zustimmung zum Bebauungsplan, der die Errichtung von drei Mehrfamilienhäuser oberhalb des heutigen Sportplatzes ermöglicht, von dem Bau eines neuen Sportplatzes abhängig zu machen.

In der Sitzung begründete er noch einmal seinen Antrag. Seit 50 Jahren warte der Rheinort auf einen neuen Sportplatz, obschon die frühere Gemeinde Hersel bereits Grundstück und Finanzierung gesichert hatte. Nach der kommunalen Neuordnung 1969 sei jedoch nichts geschehen. Immer wieder sei ein neuer Platz versprochen worden, aber nichts passiert.

Auch in der Vorlage der Verwaltung zu seinem Antrag stehe nichts Konkretes zum Zeitplan und zur Finanzierung des Sportplatzes. Hopstein befürchtet, dass der Sportplatz "wieder hinten runterfällt". Die Verwaltung stellte den Sachverhalt noch einmal dar. Der Rat habe die Aufstellung des Bebauungsplans zum Bau des neuen Sportplatzes Ende März beschlossen.

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sei aus personellen Gründen noch nicht begonnen worden. Im Haushalt seien die Mittel für den Bau des Sportplatzes eingestellt. Für 2012 stünden 135.000 Euro zur Verfügung, 2013 dann 905.000 Euro. Das sei möglich, da die Stadt die Grundstücke für die Mehrfamilienhäuser in Hersel verkauft. Aber ein unmittelbarer Zusammenhang bestehe nicht. Wann der Sportplatz fertig sein wird, vermochte die Verwaltung nicht zu sagen.

Bei einem Bebauungsplanverfahren gäbe es viele Unwägbarkeiten. Hersel hätte seit zehn Jahren schon einen neuen Sportplatz haben können, entgegnete Hans Brief von der UWG. Nicht die Stadt, sondern der frühere Vorstand des TuS Germania Hersel wollte keinen Sportplatz an einem anderen Standort. Das bestätigten auch Heinrich Hönig (CDU), Ute Kleinekathöfer (SPD) und Michael Pacyna von den Grünen.

Es wäre ein "Irrsinn" jetzt den Bebauungsplan für die Mehrfamilienhäuser zu stoppen, sagte Hönig. Denn dann wäre kein Geld für den Sportplatzbau vorhanden. Hopstein sei als ehemaliges CDU-Ratsmitglied außerdem lange genug selbst in der Mehrheitsfraktion im Rat verantwortlich gewesen, sagte Kleinekathöfer. "Sie hatten doch alle Möglichkeiten, einen Sportplatz für Hersel durchzusetzen", meinte sie. Nur "Kopfschütteln" habe der Antrag bei Michael Pacyna (Grüne) ausgelöst. Gerade jetzt, wo die Politik den neuen Sportplatz in Angriff nimmt, mache der Antrag keinen Sinn.

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