Hilfsbereitschaft ausgenutzt

Staatsanwaltschaft lässt 37-jährigen Mann aus Bonn verhaften

Bonn. (bla) Im großen Stil wollte sich ein Mann aus Bonn schamlos an der enormen Spendenbereitschaft für die Flutopfer in Südostasien bereichern. Die Staatsanwaltschaft kam dem Betrüger allerdings zuvor. Am Donnerstag wurde der bereits durch Betrügereien in Erscheinung getretene Mann dem Haftrichter vorgeführt.

Auf die üblen Machenschaften des 37-Jährigen war das "Zentrale Institut für soziale Fragen" (DZI) aufmerksam geworden. Das Berliner Institut belegt die Seriosität von Hilfsorganisationen mit einem Spendensiegel. In Ketten-Emails soll der Betrüger um Spenden für seine weltweit operierende humanitäre Hilfsorganisation "Rescue Life e.V." gebeten haben.

Der Verein mit Sitz in Bonn leiste Not- und Katastrophenhilfe und kümmere sich um den Wiederaufbau vor Ort, so die Mail. Um die Glaubwürdigkeit von "Rescue Life" zu untermauern, wurde in den 600 versendeten elektronischen Briefen explizit auf das Spendensiegel aufmerksam gemacht.

In der Liste des DZI konnten die spendenwilligen Email-Empfänger "Rescue Life" allerdings nicht finden und wendeten sich an das DZI.

Über die in dem Rundschreiben angegebene Kontonummer eines Bekannten kam die Staatsanwaltschaft dem Täter schnell auf die Spur. Die Ermittlungen sind mittlerweile abgeschlossen. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Fred Apostel soll die Anklage kurzfristig erhoben werden. "In solchen Fällen sollte nachdrücklich und schnell reagiert werden", sagte Apostel. Bei einer Verurteilung drohen mehrere Jahre Freiheitsstrafe.

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