Internationaler Museumstag Hunderte gönnen sich Kunst, Kultur und Musik

RHEIN-SIEG-KREIS · Zahlreiche Einrichtungen im Rhein-Sieg-Kreis haben sich am Aktionstag unter dem Motto "Welt im Wandel - Museen im Wandel" am Sonntag beteiligt.

 Feuer spucken kann er nicht, der Drache, der den Kindern beim Internationalen Museumstag in Siegburg Rätselaufgaben stellt.

Feuer spucken kann er nicht, der Drache, der den Kindern beim Internationalen Museumstag in Siegburg Rätselaufgaben stellt.

Foto: Ingo Eisner

Fridolin ist ein begnadeter Jongleur. Sagte am Sonntag Martin Huber, der den Floh mit aus Bayern nach Siegburg brachte. Dabei ist Fridolin ein weiblicher Katzenfloh, "denn die sind fast doppelt so groß wie die männlichen. Dann kann man sie besser sehen", erklärt der Dompteur vom Flohzirkus Birk, der eine der vielen ungewöhnlichen Attraktionen beim Internationalen Museumstag war. An dem Aktionstag unter dem Motto "Welt im Wandel - Museen im Wandel" beteiligten sich im Rhein-Sieg-Kreis zahlreiche Einrichtungen. Fridolin und seine 14 Freundinnen hatten ihre Auftritte im Siegburger Stadtmuseum.

"Ganz toll, die haben sogar Fußball gespielt und eine Kutsche gezogen", freute sich Noah. Der Neunjährige war mit seiner Mutter Patricia Arste unterwegs. Arste, Kunstlehrerin am Gutenberg-Gymnasium in Bergheim, erklärte: "Seit diesem Jahr haben wir mit dem Siegburger Stadtmuseum eine Kooperation. Schüler unserer Schule haben kleine, filigran und farbig gestaltete Kulissen für die Wechselausstellung der Architekturbilder von Stefan Hoenerloh gebaut."

Viel größer als die Flöhe und noch plastischer als die architektonischen Kleinode war jedoch der große goldene Drache, der seinen sechs Meter langen Schuppenpanzer auch über den Siegburger Marktplatz bewegte - manchmal sogar gemeinsam mit der Blütenfee tanzend. "Der Drache stellt Rätsel, über die man ganz schön nachdenken musste", wusste Noah. Den Geist regten auch die Drucke und Zeichnungen von Daniel Hees an. Der international arbeitende Künstler belegt mit seinen teils mehreren Meter großen Werken den großen Ausstellungssaal im ersten Stock der Siegburger Einrichtung. "Ich drucke Holz, Bretter, die ich bei einem Freund in Kairo fand und aus denen später Möbel entstanden sind", sagte der Düsseldorfer. Mit einer optischen Tiefe, wie sie die Hölzer in Wirklichkeit haben, arbeitet Hees bei seinen stark verdichteten Kohlezeichnungen. Und manch anderes Werk entstand, weil der 62-Jährige sein Talent nutzte, mit beiden Händen zeichnen zu können.

Mit Sonderführungen lockten auch andere Museen in der Region. Als "besonderer Leckerbissen" wurde etwa am Fischereimuseum in Troisdorf-Bergheim Räucherfisch verkauft. Die Bunzlauer Heimatstube in Siegburg, untergebracht im Städtischen Haus der Begegnung, zeigte ihre Neuerwerbungen, während sich das Junge Forum Kunst Siegburg mit der Ausstellung "around the world" mit Werken Siegfried Firlas beteiligte. "Genau so, wie die Gesellschaft sich im Wandel befindet, müssen auch die Museen sich immer wieder wandeln und die Menschen mit neuen Dingen locken", sagte Claus Hardung, Leiter des Stadtmuseums. Denn nur dann würden sie auch die Kunst und Kultur wahrnehmen, die von den Häusern teils seit Jahrhunderten bewahrt wird.

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