Kölner Lichter 2012 Hunderttausende im Feuerzauber

KÖLN · Die "Kölner Lichter" bieten ein wundervolles Spektakel - und das Wetter spielt dabei sogar mit. Die Cafés und Restaurants im Rheinauhafen sind voll. Auch auf den Balkonen vieler Wohnungen mit Sicht auf den Rhein stehen Menschen mit Sekt- und Weingläsern in der Hand. Durch den wolkigen Himmel blitzen am frühen Abend immer wieder einige helle Sonnenstrahlen.

 Farbenprächtiges Spektakel: Feuerwerkskörper erleuchten am Samstag bei der Veranstaltung "Kölner Lichter" den Nachthimmel.

Farbenprächtiges Spektakel: Feuerwerkskörper erleuchten am Samstag bei der Veranstaltung "Kölner Lichter" den Nachthimmel.

Foto: dpa

"Wir haben uns Regenschirme mitgebracht, aber die werden wir wohl doch nicht brauchen", sagt Regine Neumann. Sie steht mit Ehemann Bernhard und den Kindern Lisbet und Sybille am Rheinufer in Rodenkirchen und macht sich auf in Richtung Deutzer Brücke. Sie wollen das Feuerwerk vom Rheinpark aus bewundern.

Tausende Menschen pilgern gegen kurz nach neun in Richtung Altstadt. Kölsche Musik ertönt aus den Galerien, Geschäften und Restaurants entlang des Rheinauhafens. Der Geruch von Gegrilltem weht über die Uferpromenade. An den Imbiss- und Getränkebuden gibt es rheinische Deftigkeiten und Kölsch. Allmählich verdunkelt sich der Himmel, tiefes Blau taucht die Metropole in eine zauberhafte Abendstimmung. Der Dom erstrahlt, die bunten Lichter der Stadt und der Deutzer Kirmes funkeln märchenhaft.

In der Altstadt stehen die Menschen dicht an dicht am Ufer. Rund 600.000 sind gekommen. Gespannt erwarten sie den Konvoi von 50 festlich beleuchteten Schiffen, der sich von Süden her nähert. Auf der anderen Rheinseite, im Rheinpark, herrscht Party-Stimmung. Hierhin zieht es vor allem das jüngere Publikum. Wer jetzt erst ankommt, hat kaum mehr eine Chance, sich durch die Menschenmassen in die ersten Reihen mit der besten Aussicht zu drängeln. Auch Familie Neumann, die inzwischen eingetroffen ist, entschließt sich zur Umkehr.

"Hier ist kein Durchkommen", sagt Bernhard Neumann. Er hievt Lisbet auf seine Schultern, damit wenigstens sie einen Blick auf den Schiffskonvoi werfen kann. Mit Zuckerwatte und kandiertem Apfel geht es zurück zur Deutzer Brücke. Hier sind sogar noch einige Plätze direkt am Geländer zu ergattern, die Aussicht auf beide Rheinseiten und die Hohenzollernbrücke ist spektakulär. Kurz vor halb zwölf herrscht auf der Deutzer Brücke fast andächtige Stille. Gespanntes Warten auf das große Feuerwerk.

[kein Linktext vorhanden]Eine Gruppe junger Studentinnen hat eine Flasche Sekt aufgemacht, sie stoßen mit Plastik-Sektgläsern auf das Motto der 12. Kölner Lichter an: "Auf die Freundschaft". Unter ihnen sind auch zwei chinesische Austausch-Studentinnen, Hong Min und Lu Ying. "Das ist so wunderschön hier", sagt Hong Min. "Ich bekomme Gänsehaut."Die teilen sie mit Tausenden anderen Schaulustigen, als zum Auftakt des Spektakels zwei Drachen an der Hohenzollernbrücke Feuer speien.

Kölner Lichter 2012
9 Bilder

Kölner Lichter 2012

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30 Minuten lang gestaltet Chef-Pyrotechniker Georg Alef mit wunderbaren Bildern im Kölner China-Jahr nicht nur eine Hommage an Peking. Er gratuliert auch den Höhnern, die am Abend beim Konzertreigen am Tanzbrunnen dem Publikum ordentlich eingeheizt haben und deren Musik nun auch große Teile des Feuerwerks untermalt, zu ihrem 40-jährigen Bestehen.

Der Lichterzauber am Himmel nimmt das Publikum mit auf eine Weltreise, die im Fernen Osten beginnt und bis an die Copacabana in Rio de Janeiro viele Partnerstädte streift. Ein Meer aus strahlend hellen Sternschnuppen ergießt sich über das Panorama der Stadt. Die Besucher raunen "Ohs" und "Ahs", alle Augen sind auf den Himmel gerichtet, bis die letzte Rakete im Beifall verglüht.

Die 13. Kölner Lichter finden am 13. Juli 2013 statt. Das Thema wird "Oper" sein, die Rückkehr also zum klassischen Thema für ein Feuerwerk.

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