Im Kreis sinken Schülerzahlen auf breiter Front

Vor allem Hauptschulen sind vom Rückgang betroffen: minus 31 Prozent seit dem Jahr 2000

Rhein-Sieg-Kreis. (kl) Die Schullandschaft im Kreis hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert - und steht in den kommenden Jahren erneut vor teils drastischen Umwälzungen. Zwar sind die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren nahezu konstant geblieben, aber zwischen den verschiedenen Schulformen hat es deutliche Verschiebungen gegeben.

Eindeutiger Verlierer dabei waren die Hauptschulen. Deren Zukunft sieht nicht besonders rosig aus. Vor allem weil die Experten des Statistischen Landesamtes anhand der demografischen Entwicklung - seit 1997 sinkt die Zahl der neu eingeschulten Kinder kontinuierlich - bis zum Jahr 2018 einen Rückgang der Schülerzahlen für den Kreis von etwa 14 Prozent vorhersagen. Derzeit werden an den allgemeinbildenden Schulen im Kreis 71 277 Schüler unterrichtet, schon in acht Jahren sollen es knapp 10 000 weniger sein.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Gemeinsame Lösungen"Obwohl die Schülerzahlen im Kreis in den vergangenen zehn Jahren einigermaßen konstant waren, ging die Zahl der Hauptschüler von 10 271 im Jahr 2000 auf derzeit 7 078 zurück - minus 31 Prozent. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Realschüler um gut 800 auf 10 576 zu. Den meisten Zuwachs in absoluten Zahlen verzeichneten die Gymnasien: Sie nahmen um mehr als 3 300 Schüler auf jetzt 22 076 (plus 17,5 Prozent) zu.

Den prozentual größten Zuwachs der vergangenen zehn Jahre hatten allerdings die Gesamtschulen zu verzeichnen. Trotz politischer Blockaden in vielen Kommunen des Kreises kletterte die Zahl ihrer Schüler um 23,1 Prozent auf derzeit 4 115. Mit der neuen Gesamtschule in Sankt Augustin, die ihren Betrieb nach den Sommerferien aufnehmen soll, wird sich der Zuwachs noch einmal deutlich erhöhen.

Für die Hauptschulen, so die Prognosen der Statistiker wird es in den nächsten Jahren weiter bergab gehen. Macht derzeit noch knapp jeder fünfte Schüler einen Hauptschulabschluss, werden es in acht Jahren nur noch rund 15 Prozent sein. Rechnet man dann auch noch den allgemeinen Schülerrückgang hinzu, ist offensichtlich, dass einige der derzeit 22 Hauptschulen im Kreis in ihrer Existenz bedroht sind.

Besonders akut ist die Lage schon jetzt an den Hauptschulen in Meckenheim (238 Schüler), Alfter und Bad Honnef (jeweils knapp 200 Schüler). Allerdings haben die Schulpolitiker an der Oberen Sieg schon reagiert. Die Gemeinden Eitorf, Ruppichteroth und Windeck planen - vermutlich schon ab dem kommenden Schuljahr - die Einrichtung einer Gesamtschule. Eine Elternbefragung im vergangenen Jahr hatte in Eitorf den Bedarf für eine Gesamtschule ergeben. 181 von 540 Eltern votierten für diese Schulform.

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