Immer weniger Jugendliche im Kreis Ahrweiler werden straffällig

Beschlagnahmtes Geld von Tätern und kommt Opfern zugute - Die Puppenbühne dient der Vorbeugung - Das "Rollende Klassezimmer" ist an den Schulen unterwegs

  Auf Vorbeugung,  etwa mit den Puppenbühnen setzen die Polizeien mit gutem Erfolg.

Auf Vorbeugung, etwa mit den Puppenbühnen setzen die Polizeien mit gutem Erfolg.

Foto: Vollrath

Kreis Ahrweiler. (ln) Die Polizeidirektion Mayen weist in ihrer Kriminalstatistik für das vergangene Jahr 15 669 Straftaten aus. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um gut 228 Fälle. 56,1 Prozent aller registrierten Straftaten konnte die Poliei aufklären. Damit erzielte die PD die höchste Quote seit fünf Jahren (58,6 Prozent in 1999). Insgesamt ermittelten die Beamten 6 953 Tatverdächtige, die einen Schaden in Höhe von 32,24 Millionen Euro verursacht haben. Das sind knapp zehn Millionen mehr als im Jahr 2002.

Auch auf dem Sektor der so genannten "Straftaten gegen das Leben" verzeichnete die Polizeidirektion im abgelaufenen Jahr einen Zuwachs um sieben Fälle oder 63,6 Prozent. Dagegen hat das Delikt des sexuellen Missbrauchs etwa um 21 Fälle oder 31,8 Prozent abgenommen. Auch Diebstähle sind erfreulicherweise zurückgegangen. Mit einem Minus von 276 Fällen haben die Diebstähle aus Pkws gar um gut ein Viertel abgenommen.

Als Indikator für das Risiko, Opfer einer Straftat in einem bestimmten Bereich zu werden, dient die so genannte Häufigkeitsziffer. Mit einer Häufigkeitsziffer von 6 200 auf Direktionsebene liegt die PD Mayen um 12,6 Prozent unter dem Landeswert.

Der Anstieg um 27 Prozent auf nunmehr 6 726 im Bereich der Polizeiinspektion Adenau dürfte nach Einschätzung der Polizeidirektion in erster Linie auf Straftaten rund um den Nürburgring zurückzuführen sein. Insbesondere seien im vergangenen Jahr dort die Rauschgift- und Umweltdelikte rapide angestiegen.

Von den insgesamt 6 953 Tatverdächtigen waren 1 490 weiblichen und 5 463 männlichen Geschlechts. Während im Landesdurchschnitt 20,9 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen Nichtdeutsche waren, liegt der Anteil im Bereich der Polizeidirektion Mayen mit 14,3 Prozent deutlich niedriger. Angesichts dieser Zahlen macht die Polizei darauf aufmerksam, dass man nicht von einer deutlich überproportionalen Beteiligung der ausländischen Mitbürger am Kriminalitätsgeschehen sprechen kann.

Erfreulich ist auch, dass erstmals seit Jahren ein Rückgang der Jugendkriminalität festzustellen ist. Mit 25,3 Prozent liegt der Anteil der Tatverdächtigen bis 21 Jahre um 6,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In den von den unter 21-Jährigen bevorzugten Delikten stellt die PD Mayen fest, dass weibliche Jugendliche in fast allen Straftatbereichen unterrepräsentiert sind. Insgesamt machen sie einen Anteil von 18,6 Prozent aus. Lediglich bei Ladendiebstählen sind sie 30,7 Prozent vertreten.

Ein wichtiger Baustein in der Primärprävention ist die Polizeipuppenbühne. Mit ihren Vorführungen trägt sie sowohl zur Verkehrs- als auch Kriminalprävention bei Kindergarten- und Grundschulkindern bei. Im vergangenen Jahr hat die Polizeipuppenbühne mit 111 Auftritten 6 278 Kinder und 1 847 Erwachsene erreicht. Zudem gelang es, mit dem "Rollenden Klassenzimmer" ein lang ersehntes und geplantes Projekt zu verwirklichen. Dabei handelt es sich um einen umgebauten Bus zur Unterbringung der Bühne.

Außerdem ist Ende 1999 bei der Kriminalinspektion Mayen die Stelle eines Vermögensabschöpfer eingerichtet worden. Dieser Beamte hat die Aufgabe, alle Strafverfahren danach zu überprüfen, ob beim Täter Vermögenswerte vorhanden sind, die man beschlagnahmen kann. Diese werden entweder zum Schadensausgleich für Opfer oder auch zur Befriedigung staatlicher Ansprüche genutzt.

Im vergangenen Jahr konnten die Vermögensabschöpfer bei 17 Verfahren zugreifen und Vermögenswerte von 622 783 Euro beschlagnahmen. Nahezu die gesamte Summe wurde dem Opferausgleich zugeführt.

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